altersgerechte textaufgabe? < Primarstufe < Schule < Mathe < Vorhilfe
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(Umfrage) Beendete Umfrage | Datum: | 16:52 Fr 25.05.2012 | Autor: | Lis1704 |
Aufgabe | 11 fahrzeuge haben zusammen 34 räder. zwei der fahrzeuge sind sicher autos. finde heraus, wieviele autos und wieviele motorräder sich unter den restlichen fahrzeugen befinden. |
mein nachhilfeschüler (3. Klasse) bekam eine mathearbeit zurück, in der unter anderem die genannte textaufgabe gelöst werden sollte. ich habe mir leider die aufgabenstellung nicht wörtlich abgeschrieben aber die zahlen und die aufgabe stimmen.
meiner meinung nach ist diese aufgabe für einen drittklässler kaum oder nur sehr mühsam zu lösen. ich muss zugeben, dass mir spontan auch nichts besseres eingefallen ist, als mich mit ihm hinzusetzen und räder und fahrzeuge aufzumalen. die lösung haben wir so bekommen aber alleine wäre er damit niemals zurecht gekommen.
ist eine solche vielseitige und doch vergleichsweise komplizierte aufgabe denn wirklich angemessen für eine klassenarbeit in der dritten klasse?
stehe ich einfach auf dem schlauch und es gibt einen einfachen und kindgerechten lösungsweg?
ich bitte um meinungen und ansätze!..
danke schonmal,
Lis
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:14 Fr 25.05.2012 | Autor: | barsch |
Hallo,
> 11 fahrzeuge haben zusammen 34 räder. zwei der fahrzeuge
> sind sicher autos. finde heraus, wieviele autos und
> wieviele motorräder sich unter den restlichen fahrzeugen
> befinden.
ob die Aufgabe für eine 3. Klasse angemessen ist, kann ich dir nicht sagen.
Zur Lösung:
Man weiß, 2 Fahrzeuge sind sicher Autos, bedeutet: 8 Räder sind aus dem Spiel.
Bleiben 26 Reifen auf (11-2=) 9 Fahrzeuge zu verteilen:
26=6*4+1*2
Ein Motorrad und 6 Autos - also zwei Fahrzeuge zu wenig. Dann ersetzt du solange ein Auto durch 2 Motorräder, bis es passt:
26=4*4+5*2
Okay, vielleicht doch etwas schwer für 3. Klasse.
Gruß
barsch
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moin Lis,
Ob so eine Aufgabe angemessen ist lässt sich natürlich schlecht sagen wenn man den Unterricht nicht kennt.
Zum "einfachen" Lösungsweg würde ich folgendes vorschlagen:
Es gibt 2 Autos, somit bleiben noch 26 Räder und 9 Fahrzeuge.
26 Räder sind mit 13 Motorrädern möglich.
Nun tauschen wir zwei Motorräder gegen ein Auto; dabei bleibt die Anzahl der Räder gleich, die Anzahl der Fahrzeuge sinkt aber um 1:
26 Räder, 1 Auto, 11 Motorräder.
Wiederholt man das so kommt man ohne große Umwege auf das Ergebnis:
2 Autos, 9 Motorräder
3 Autos, 7 Motorräder
4 Autos, 5 Motorräder
Zählt man nun die zwei Autos vom Anfang dazu so kommt man auf die Lösung:
6 Autos, 5 Motorräder.
Und solche Aufgaben sind zwar selten, aber sie treten schonmal auf, siehe zB hier:
Link
Dort wird (bzw. wurde) eine Aufgabe von ähnlichem Typ gestellt und kurz diskutiert, ob diese für Drittklässler geeignet ist.
(Achtung: Der Tread ist leicht spamlastig^^)
lg
Schadow
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:48 Fr 25.05.2012 | Autor: | abakus |
> moin Lis,
>
> Ob so eine Aufgabe angemessen ist lässt sich natürlich
> schlecht sagen wenn man den Unterricht nicht kennt.
> Zum "einfachen" Lösungsweg würde ich folgendes
> vorschlagen:
> Es gibt 2 Autos, somit bleiben noch 26 Räder und 9
> Fahrzeuge.
> 26 Räder sind mit 13 Motorrädern möglich.
> Nun tauschen wir zwei Motorräder gegen ein Auto; dabei
> bleibt die Anzahl der Räder gleich, die Anzahl der
> Fahrzeuge sinkt aber um 1:
> 26 Räder, 1 Auto, 11 Motorräder.
> Wiederholt man das so kommt man ohne große Umwege auf das
> Ergebnis:
> 2 Autos, 9 Motorräder
> 3 Autos, 7 Motorräder
> 4 Autos, 5 Motorräder
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> Zählt man nun die zwei Autos vom Anfang dazu so kommt man
> auf die Lösung:
> 6 Autos, 5 Motorräder.
>
> Und solche Aufgaben sind zwar selten, aber sie treten
> schonmal auf, siehe zB hier:
> Link
> Dort wird (bzw. wurde) eine Aufgabe von ähnlichem Typ
> gestellt und kurz diskutiert, ob diese für Drittklässler
> geeignet ist.
> (Achtung: Der Tread ist leicht spamlastig^^)
>
> lg
>
> Schadow
>
Hallo,
da wir sowieso mindestens zwei Autos haben, geht folgendes noch leichter:
Wären alle 11 Fahrzeuge Autos, müssten sie 44 Räder haben.
Warum haben wir nur 34 Räder (10 weniger als 44)?
Gruß Abakus
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:49 Fr 25.05.2012 | Autor: | reverend |
Hallo allerseits,
ich habe bei solchen Aufgaben immer schlecht abgeschnitten, weil meine Lösung den Aufgabenstellern nicht verständlich war.
Hier hätte ich 4 Autos und 7 Motorräder angegeben, mit gutem Grund.
Trotz - wie ich meinte - offensichtlicher und auf Nachfrage auch sofort anzugebender Begründung gab es dann meistens keine Punkte...
Auch darum halte ich solche typischen Zusatzaufgaben für ungeeignet. Sie belohnen nicht die Begabten, sondern die Fleißigen. Besser wäre eine Aufgabenform, die beiden einen Vorteil verschafft.
Wenn nicht gerade diophantische Gleichungen ein Thema waren, ist die Aufgabe aber als Pflichtbestandteil einer Klassenarbeit an der Grundschule gänzlich ungeeignet.
Grüße
reverend
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:53 Fr 25.05.2012 | Autor: | mmhkt |
Guten Tag,
wie immer bei solchen Aufgaben in der Grundschule kommt es nicht darauf an die Lösung mit irgendwelchen Gleichungssystemen zu finden oder mit sonstigen für diese Altersgruppe zu komplizierten Wegen.
Tüfteln und knobeln ist angesagt und da gab es und wird es immer verschiedene "Künstler" geben.
Von "nur Bahnhofverstehern" bis hin zu den pfiffigen Experten ist alles aufgeboten.
Es ist die Extraportion Futter für die grauen Zellen, ein bisschen probieren, mechanisches Päckchenrechnen verlassen - ja, ich weiß, dass damit nicht alle klarkommen.
Hier ist noch ein Beispiel für diese Art Aufgaben.
Besonders empfehle ich die Antwort von angela h.b.
Schönen Gruß
mmhkt
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Hallo Lis,
ob man das jetzt gut oder schlecht finden soll, mag dahingestellt bleiben. Aber dieser Typ Knobelaufgabe, der mathematisch einer Diophantischen Gleichung in zwei Unbekannten entspricht, wird an den Grundschulen gerade große Mode. Man verspricht sich wohl davon, dass das eigenständige Herumknobeln damit gefördert wird, wie ja auch schon angesprochen wurde. Ich bin auch Nachhilfelehrer. Meine Erfahrung mit solchen Aufgaben in der Grundschule ist die, dass sie durchaus für manche Schüler, die sagen wir, etwas weiter sind und/oder in einem gut betreuten Umfeld aufwachsen, eine sportliche Herausforderung darstellen und auch bewältigt werden. Ein nicht unerklecklicher Anteil der Grundschüler ist aber heutzutage mit so etwas heillos überfordert, und da kannst du dann jetzt am Ende doch noch heraushören, welche Meinung ich dazu habe. Wobei man ja als Nachhilfelehrer dankbar sein darf, wenn die Matheaufgaben zu schwer sind.
Gruß, Diophant
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(Antwort) fertig | Datum: | 20:10 Fr 25.05.2012 | Autor: | tobit09 |
Hallo Lis,
auch ich glaube, dass es Kinder gibt, die mit Freude an solchen Aufgaben knobeln, und andere, denen das Schema F fehlt. Sicherlich sollte eine Klassenarbeit nicht nur aus Aufgaben von diesem hohen Niveau bestehen.
Als Nachhilfelehrer würde ich zunächst gucken, was für Aufgaben denn sonst so im Unterricht vorkommen und (falls herausfindbar) welche Lösungswege dort vorgeschlagen werden. Je nach Fähigkeiten des Schülers kann es auch sinnvoll sein, sich auf die Schema-F-Aufgaben zu konzentrieren.
Ohne raffinierte Überlegungen kann man bei dieser Aufgabe auch munter drauf los probieren:
Probieren wir mal willkürlich insgesamt 8 Autos. Sie haben 8*4=32 Räder. Es müsste 11-8=3 Motorräder geben. Die haben 3*2=6 Räder. Macht zusammen 32+6=38 Räder.
Also etwas zuviele Räder. Ersetzen wir also ein paar Autos durch Motorräder: Nehmen wir mal insgesamt 5 Autos. Wie oben ermitteln wir: Zusammen 32 Räder.
Schon näher an 34, jetzt aber zu wenige Räder. Nehmen wir wieder ein Auto dazu: 6 Autos, also 5 Motorräder. Und siehe da: Tatsächlich 34 Räder.
Zwei Autos waren ja sowieso unter den Fahrzeugen. Also sind unter den übrigen Fahrzeugen 6-2=4 Autos und 5 Motorräder.
Viele Grüße
Tobias
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:06 Fr 25.05.2012 | Autor: | wieschoo |
Im allgemeinen als Zusatzaufgabe für die Freizeit ist sie bestimmt angemessen.
Aber in einer Mathearbeit unter Zeitdruck halte ich es nicht für angemessen - es sei denn es war auch hier eine Zusatzaufgabe. Auf der einen Seite fangen die Kinder erst in der 2. Klasse an mit dem Füller zu schreiben (Schreibschrift?) und auf der anderen Seite gibt es relativ anspruchsvolle Aufgaben.
Ich bin zwar weder Lehrer noch "Nachhilfegeber", dennoch wäre ich nicht überrascht, dass die Aufgabe auch mancheinem in höheren Klassen Kopfschmerzen bereiten würde.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:31 Fr 25.05.2012 | Autor: | leduart |
Hallo
Da es die Aufgabe oft mit Huehnern und Hasen gibt, ist es gut moeglich, dass die kids ne Strategie dafuer gelern haben. die uebliche Strategie ist mit moeglich vielen Hasen=autos anzufangen und sie dann durch Huehner=Mot zu ersetzen. nach 2 solchen aufgaben koennen es kids sehr schnell, Wenn es nie vorkam, soll es in ner Arbeit wohl die besten raussieben, wenn es vorbereitet ist ist es sicher keine Herausforderung.
also ohne Kontext ist Kritik sinnlos.
Auch Ueberflieger muessen in ner Klassenarbeit gefordert werden! Sonst wird Schule zu langweilig! Dann kommt es nur drauf an, wie die Notengebung dazu aussieht. Etwa war das ne "Sternchen"Aufgabe?
Gruss leduart
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Hi Lis,
> ist eine solche vielseitige und doch vergleichsweise
> komplizierte aufgabe denn wirklich angemessen für eine
> klassenarbeit in der dritten klasse?
das ist natürlich eine nicht ganz so leicht zu beantwortende Frage. Um sich der Antwort zu nähern, solltest Du "Vergleichswerte" bilden, die von "offizieller" Stelle kommen, wie z.B. folgende Unterlage vom "Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg": klick mich!
Viele Grüße
Analytiker
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