| Äquivalenzrelation beweisen < Relationen < Diskrete Mathematik < Hochschule < Mathe < Vorhilfe 
 
 
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 | Aufgabe |  | Wir nennen eine Relation R [mm] \subseteq [/mm] A x A zirkulär, falls gilt: [mm] \forall [/mm] a,b,c [mm] \in [/mm] A : aRb [mm] \wedge [/mm] bRc => cRa
 
 Beweisen Sie: R ist reflexiv und zirkulär genau dann, wenn R Äquivalenzrelation ist.
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 Hallo,
 
 bei der Reflexivität habe ich folgendes Problem: Ich habe 3 Variablen [mm] \in [/mm] A , wie soll ich da die Reflexivität beweisen. Wenn es nur zwei wären, wäre es kein Problem. Ist auch die Frage, ob ich unbedingt alle 3 Variablen (a,b,c) brauche.
 Stehe hier also auf dem Schlauch. Wäre für jeden Ansatz dankbar.
 
 
 
 Weitere Frage: Wie kann ich mir dieses "zirkulär" vorstellen anhand der vorgegebenen Relation ? Ist das so ähnlich wie die Transitivität ? Denn mal bildlich vorgestellt: " von a gehe ich nach b , von b nach c und von c nach a " sozusagen sowas wie ein "abgeschlossenes System" ?
 
 Vielen Dank im Voraus.
 
 
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     |  | Status: | (Antwort) fertig   |   | Datum: | 18:23 So 06.04.2014 |   | Autor: | tobit09 | 
 Hallo pc_doctor!
 
 
 > Wir nennen eine Relation R [mm]\subseteq[/mm] A x A zirkulär, falls
 > gilt:
 >  [mm]\forall[/mm] a,b,c [mm]\in[/mm] A : aRb [mm]\wedge[/mm] bRc => cRa
 
 >
 > Beweisen Sie: R ist reflexiv und zirkulär genau dann, wenn
 > R Äquivalenzrelation ist.
 
 
 > bei der Reflexivität habe ich folgendes Problem: Ich habe
 > 3 Variablen [mm]\in[/mm] A , wie soll ich da die Reflexivität
 > beweisen.
 
 Bei welcher der beiden Richtungen bist du gerade?
 Die Reflexivität ist bei beiden Richtungen doch schon vorausgesetzt.
 
 
 >  Stehe hier also auf dem Schlauch. Wäre für jeden Ansatz
 > dankbar.
 
 Fangen wir mal mit der Rück-Richtung an.
 
 Sei also $R$ eine Äquivalenzrelation.
 Zu zeigen ist, dass $R$ reflexiv und zirkulär ist.
 
 Reflexiv ist $R$ natürlich nach Definition einer Äquivalenzrelation.
 
 Zu zeigen ist also noch, dass $R$ zirkulär ist.
 
 Seien also [mm] $a,b,c\in [/mm] A$ mit $aRb$ und $bRc$.
 Zu zeigen ist $cRa$.
 
 Was kannst du aus $aRb$ und $bRc$ mittels der Eigenschaften, die $R$ als Äquivalenzrelation besitzt, schlussfolgern?
 
 
 > Weitere Frage: Wie kann ich mir dieses "zirkulär"
 > vorstellen anhand der vorgegebenen Relation ? Ist das so
 > ähnlich wie die Transitivität ?
 
 Ja, nur dass die Konklusion $cRa$ anstelle von $aRc$ lautet.
 
 > Denn mal bildlich
 > vorgestellt: " von a gehe ich nach b , von b nach c und von
 > c nach a " sozusagen sowas wie ein "abgeschlossenes System"
 > ?
 
 Wenn man sich $aRb$ als
 
 "man kann von $a$ nach $b$ gelangen"
 
 vorstellt, so sagt die Zirkularität:
 
 "Wann immer man von einem Punkt [mm] $a\in [/mm] A$ über einen Punkt [mm] $b\in [/mm] A$ zu einem Punkt [mm] $c\in [/mm] A$ gelangen kann, kann man von $c$ zurück zu $a$ gelangen."
 
 Mit
 
 "man kann von $a$ über $b$ zu $c$ gelangen"
 
 meine ich dabei
 
 "man kann von $a$ zu $b$ gelangen und man kann von $b$ zu $c$ gelangen".
 
 Ob diese Vorstellung weiterhilft, sei dahingestellt...
 
 
 Viele Grüße
 Tobias
 
 
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 >  Fangen wir mal mit der Rück-Richtung an.
 >
 > Sei also [mm]R[/mm] eine Äquivalenzrelation.
 >  Zu zeigen ist, dass [mm]R[/mm] reflexiv und zirkulär ist.
 >
 > Reflexiv ist [mm]R[/mm] natürlich nach Definition einer
 > Äquivalenzrelation.
 >
 > Zu zeigen ist also noch, dass [mm]R[/mm] zirkulär ist.
 >
 > Seien also [mm]a,b,c\in A[/mm] mit [mm]aRb[/mm] und [mm]bRc[/mm].
 >  Zu zeigen ist [mm]cRa[/mm].
 >
 > Was kannst du aus [mm]aRb[/mm] und [mm]bRc[/mm] mittels der Eigenschaften,
 > die [mm]R[/mm] als Äquivalenzrelation besitzt, schlussfolgern?
 
 Ich kann schlussfolgern : die Symmetrieeigenschaft und die Transitivität.
 
 aRb [mm] \wedge [/mm] bRc => bRa [mm] \wedge [/mm] cRb
 
 aRb [mm] \wedge [/mm] bRc => aRc (transitiv)
 
 Habe ich das richtig verstanden, dass man einfach nur bewesen muss, dass es eine Äq.rel. ist , also die drei bzw. zwei Eigenschaften beweisen muss ?
 
 
 
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     |  | Status: | (Antwort) fertig   |   | Datum: | 18:45 So 06.04.2014 |   | Autor: | tobit09 | 
 
 > >  Fangen wir mal mit der Rück-Richtung an.
 
 >  >
 > > Sei also [mm]R[/mm] eine Äquivalenzrelation.
 >  >  Zu zeigen ist, dass [mm]R[/mm] reflexiv und zirkulär ist.
 >  >
 > > Reflexiv ist [mm]R[/mm] natürlich nach Definition einer
 > > Äquivalenzrelation.
 > >
 > > Zu zeigen ist also noch, dass [mm]R[/mm] zirkulär ist.
 >  >
 > > Seien also [mm]a,b,c\in A[/mm] mit [mm]aRb[/mm] und [mm]bRc[/mm].
 >  >  Zu zeigen ist [mm]cRa[/mm].
 >  >
 > > Was kannst du aus [mm]aRb[/mm] und [mm]bRc[/mm] mittels der Eigenschaften,
 > > die [mm]R[/mm] als Äquivalenzrelation besitzt, schlussfolgern?
 >
 > Ich kann schlussfolgern : die Symmetrieeigenschaft und die
 > Transitivität.
 >
 > aRb [mm]\wedge[/mm] bRc => bRa [mm]\wedge[/mm] cRb
 >
 > aRb [mm]\wedge[/mm] bRc => aRc (transitiv)
 
 Das sind korrekte Schlussfolgerungen.
 
 Zeigen wollen wir ja $cRa$.
 Du hast in deiner letzten Zeile schon $aRc$ gefolgert.
 Mit welcher Eigenschaft, die $R$ als Äquivalenzrelation besitzt, folgt nun $cRa$?
 
 
 > Habe ich das richtig verstanden, dass man einfach nur
 > bewesen muss, dass es eine Äq.rel. ist , also die drei
 > bzw. zwei Eigenschaften beweisen muss ?
 
 Nein. Zu zeigen sind zwei Richtungen
 1. Hin-Richtung
 2. Rück-Richtung.
 
 Wir haben auf meinen Vorschlag hin mit 2. angefangen.
 
 2. besagt:
 
 WENN $R$ eine Äquivalenzrelation ist, ist $R$ reflexiv und zirkulär.
 
 1. besagt:
 
 WENN $R$ reflexiv und zirkulär ist, ist $R$ eine Äquivalenzrelation.
 
 
 Zum Nachweis von 1.:
 
 Sei also $R$ als reflexiv und zirkulär vorausgesetzt.
 Zeigen musst du:
 ( i) $R$ ist reflexiv )
 ii) $R$ ist symmetrisch
 iii) $R$ ist transitiv.
 
 
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 >  Das sind korrekte Schlussfolgerungen.
 >
 > Zeigen wollen wir ja [mm]cRa[/mm].
 >  Du hast in deiner letzten Zeile schon [mm]aRc[/mm] gefolgert.
 >  Mit welcher Eigenschaft, die [mm]R[/mm] als Äquivalenzrelation
 > besitzt, folgt nun [mm]cRa[/mm]?
 
 Mit der Symmetrieeigenschaft der Äquivalenzrelation.
 
 
 
 >
 > Zum Nachweis von 1.:
 >
 > Sei also [mm]R[/mm] als reflexiv und zirkulär vorausgesetzt.
 >  Zeigen musst du:
 >  ( i) [mm]R[/mm] ist reflexiv )
 >  ii) [mm]R[/mm] ist symmetrisch
 >  iii) [mm]R[/mm] ist transitiv.
 
 Also muss ich zeigen
 
 i )   aRa  , durch die Reflexivität von R ist das doch schon bewiesen , wenn wir diese voraussetzen ?
 
 ii) aRb [mm] \wedge [/mm] bRc => bRa [mm] \edge [/mm] cRb
 
 iii) aRb [mm] \wedge [/mm] bRc => aRc
 
 
 
 
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     |  | Status: | (Antwort) fertig   |   | Datum: | 19:18 So 06.04.2014 |   | Autor: | tobit09 | 
 
 > >  Das sind korrekte Schlussfolgerungen.
 
 >  >
 > > Zeigen wollen wir ja [mm]cRa[/mm].
 >  >  Du hast in deiner letzten Zeile schon [mm]aRc[/mm] gefolgert.
 >  >  Mit welcher Eigenschaft, die [mm]R[/mm] als Äquivalenzrelation
 > > besitzt, folgt nun [mm]cRa[/mm]?
 >  Mit der Symmetrieeigenschaft der Äquivalenzrelation.
 
 
 ![[ok] [ok]](/images/smileys/ok.gif)  
 
 > > Zum Nachweis von 1.:
 >  >
 > > Sei also [mm]R[/mm] als reflexiv und zirkulär vorausgesetzt.
 >  >  Zeigen musst du:
 >  >  ( i) [mm]R[/mm] ist reflexiv )
 >  >  ii) [mm]R[/mm] ist symmetrisch
 >  >  iii) [mm]R[/mm] ist transitiv.
 >
 > Also muss ich zeigen
 >
 > i )   aRa ,
 
 für alle [mm] $a\in [/mm] A$
 
 > durch die Reflexivität von R ist das doch
 > schon bewiesen , wenn wir diese voraussetzen ?
 
 
 ![[ok] [ok]](/images/smileys/ok.gif)  
 
 > ii) aRb [mm]\wedge[/mm] bRc => bRa [mm]\wedge[/mm] cRb
 
 Habt ihr Symmetrie so komisch definiert?
 
 Üblicherweise definiert man:
 
 Eine Relation $R$ auf $A$ heißt symmetrisch, wenn für alle [mm] $a,b\in [/mm] A$ gilt:
 
 [mm] $aRb\Rightarrow [/mm] bRa$.
 
 
 > iii) aRb [mm]\wedge[/mm] bRc => aRc
 
 Ja, das ist für alle [mm] $a,b,c\in [/mm] A$ zu zeigen.
 
 
 Zeige zunächst ii). Zeige dann iii) mittels Zirkularität und ii).
 
 
 Zum Nachweis von ii):
 
 Seien [mm] $a,b\in [/mm] A$ mit $aRb$.
 Zu zeigen ist $bRa$.
 
 Gemäß Reflexivität gilt $bRb$.
 Wende nun die Zirkularität auf $a$, $b$ und $b$ an.
 
 
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     |  | Status: | (Mitteilung) Reaktion unnötig   |   | Datum: | 19:22 So 06.04.2014 |   | Autor: | pc_doctor | 
 Alles klar, vielen vielen Dank für deine aufgebrachte Mühe. Habs endlich kapiert, dankeschön.
 
 
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     | Hallo nochmal , habe noch eineFrage, die mir eingefallen ist
 
 
 
 
 >
 
 >
 > Zeige zunächst ii). Zeige dann iii) mittels Zirkularität
 > und ii).
 
 ALso die Symmetrieeigenschaft.
 Wieso ist es falsch , wenn ich aRb [mm] \wedge [/mm] bRc habe und dann die Symmetrie so zeige : bRa [mm] \wedge [/mm] cRb , damit habe ich die zweite Eigenschaft doch gezeigt , oder ?
 
 
 Und bei der Reflexivität hatte ich gesagt aRa , das ist aber nur für a [mm] \in [/mm] A , was ist mit b und c ? Muss ich dann seperat noch mal bRb und cRc schreiben ?
 
 
 
 
 > Gemäß Reflexivität gilt [mm]bRb[/mm].
 >  Wende nun die Zirkularität auf [mm]a[/mm], [mm]b[/mm] und [mm]b[/mm] an.
 
 Das verstehe ich leider nicht , wie meinst du das mit auf "a" und dann "b" und "c" , muss ich das 3 mal machen ?
 
 
 Also speziell bei der Symmetrie würde ich das hier machen:
 
 aRb => bRa
 bRc => cRb damit habe ich die Symmetrie doch beiwesen oder ?
 
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     |  | Status: | (Antwort) fertig   |   | Datum: | 10:41 Mo 07.04.2014 |   | Autor: | tobit09 | 
 
 > > Zeige zunächst ii). Zeige dann iii) mittels Zirkularität
 > > und ii).
 >  ALso die Symmetrieeigenschaft.
 >  Wieso ist es falsch , wenn ich aRb [mm]\wedge[/mm] bRc habe und
 > dann die Symmetrie so zeige : bRa [mm]\wedge[/mm] cRb , damit habe
 > ich die zweite Eigenschaft doch gezeigt , oder ?
 
 In der Tat ist die Eigenschaft
 
 (*)     [mm] $\forall a,b,c\in A\colon (aRb\wedge bRc\Rightarrow bRa\wedge [/mm] cRb)$
 
 äquivalent zur Symmetrie, die durch
 
 [mm] $\forall a,b\in A\colon (aRb\Rightarrow [/mm] bRa)$
 
 definiert ist.
 
 Du kannst die Symmetrie also durch (*) nachweisen, wenn du dir zusätzlich überlegst, dass aus (*) tatsächlich die Symmetrie folgt.
 
 Aber warum so kompliziert? Die Symmetrie ist doch eine deutlich übersichtlichere Eigenschaft als Eigenschaft (*).
 
 
 > Und bei der Reflexivität hatte ich gesagt aRa , das ist
 > aber nur für a [mm]\in[/mm] A , was ist mit b und c ? Muss ich dann
 > seperat noch mal bRb und cRc schreiben ?
 
 Die Reflexivität ist definiert durch
 
 [mm] $\forall a\in A\colon [/mm] aRa$.
 
 Nicht mehr und nicht weniger.
 
 Sie impliziert aber natürlich die Aussagen
 
 [mm] $\forall b\in A\colon [/mm] bRb$
 [mm] $\forall c\in A\colon [/mm] cRc$
 [mm] $\forall d\in A\colon [/mm] dRd$
 
 usw.
 
 
 > > Gemäß Reflexivität gilt [mm]bRb[/mm].
 >  >  Wende nun die Zirkularität auf [mm]a[/mm], [mm]b[/mm] und [mm]b[/mm] an.
 >
 > Das verstehe ich leider nicht , wie meinst du das mit auf
 > "a" und dann "b" und "c" , muss ich das 3 mal machen ?
 
 Nein. Ich meinte übrigens wirklich $a$, $b$ und $b$, nicht etwa $a$, $b$ und $c$.
 
 Wir wollen die Symmetrie von $R$ aus der Reflexivität und Zirkularität von $R$ folgern.
 Dazu habe wir beliebig vorgegebene [mm] $a,b\in [/mm] A$ mit $aRb$ betrachtet.
 Zeigen müssen wir $bRa$.
 (Ein [mm] $c\in [/mm] A$ haben wir nicht vorgegeben.)
 
 Die Zirkularität besagt (mit anderen Variablen geschrieben, um Namenskollisionen mit unseren $a$ und $b$ zu vermeiden):
 
 [mm] $\forall x,y,z\in A\colon (xRy\wedge yRz\Rightarrow [/mm] zRx)$.
 
 Wende nun diese Eigenschaft auf $x=a$, $y=b$ und $z=b$ an.
 
 
 > Also speziell bei der Symmetrie würde ich das hier
 > machen:
 >
 > aRb => bRa
 
 Warum gilt diese Implikation? Genau sie ist ja gerade zu beweisen.
 
 Dazu benötigst du die Anwendung der Zirkularität auf $a$, $b$ und $b$.
 
 >  bRc => cRb damit habe ich die Symmetrie doch beiwesen oder
 
 > ?
 
 Leider nein.
 
 
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