Wirtschaft, Nachfragepolitik < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
|
hi leuteee...ich hab ein problem bzw. eine Frage....die lautet..
Welche Nachteile gibt es bei der Nachfragepolitik???...
kann mir vll jemand helfen? das wäre einsA!! =) lg
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
|
|
|
|
Hi hascherleeee!
Zunächst heiße ich dich erst einmal
> hi leuteee...ich hab ein problem bzw. eine Frage....die
> lautet..
> Welche Nachteile gibt es bei der Nachfragepolitik???...
>
> kann mir vll jemand helfen? das wäre einsA!! =) lg
Die Beantwortung der Frage könnte etwas umfassender ausfallen.
Ich versuchs aber erst einmal allgemein:
Man kann zunächst erst einmal den Zweck der staatlichen Nachfragpolitik festhalten. Ziel der Nachfragpolitk ist es, die Konjunktur zu beeinflussen und mögliche Konjunkturschwankungen auszugleichen. Dazu bieten sich dem Staat verschiedenen Möglichkeiten: zum einem fiskalpolitische und zum anderen geldpolitische Maßnahmen. Zu den fiskalpolitischen Maßnahmen findest du hier eine kleine Auswahl. Deren Auswirkungen könntest du nun mal kritische betrachten.
Eine Senkung der Steuersätze (um beispielsweise die Einkommen der Haushalte und Gewinne der Unternehmen zu erhöhen, was zu steigendem Konsum und erhöhten Investitionen führen soll) führt gleichzeitig zu sinkenden Staatseinnahmen. Sinkende Staatseinnahmen erhöhen die Gefahr einer steigenden Neuverschuldung auf staatlicher Seite.
Die Erhöhung von Subventionen zum Beispiel führt zu steigenden Staatsausgaben, was ebenfalls die Gefahr einer steigenden Staatsverschuldung in sich birgt.
Warum ist eine steigende Staatsverschuldung gefährlich? Nun ja, die (zu hohen) Staatsausgaben müssen ja trotzdem irgendwie finanziert werden. Und eine Möglichkeit die der Staat hat, sie zu finanzieren ist, sich Kredite auf dem Kapitalmarkt zu besorgen. Sofern aber der Staat als weiterer (großer) Nachfrager am Kapitalmarkt in Aktion tritt, besteht die Gefahr, daß Preis für Kredite (repräsentiert durch den Kapitalmarktzins) ansteigen wird. Möglicher Weise steigt er so stark an, daß Kredite für andere Marktteilnehmer, wie beispielsweise Unternehmen, zu teuer werden und diese sich somit vom Markt zurückziehen werden. (diesen Effekt bezeichnet man als "crowding out"). Dadurch, daß private Nachfrager wie Unternehmen nun keine Kredite mehr aufnehmen ist die Gefahr gegeben, daß keine Investitionen mehr getätigt werden und somit die wirtschaftliche Produktion zurückgeht. Bei sinkender Produktion ist mit sinkenden Beschäftigtenzahlen zu rechnen, was wiederum zu erhöhter Arbeitslosigkeit führen kann.
Du siehst, die Sache wird relativ komplex. Ich denke, daß der Analytiker dir dazu auch noch ein paar weiterführende Informationen geben kann. Ich will es an dieser Stelle nun vorerst damit belassen.
Vielleicht könntest du nun selbst versuchen, die Effekte anderer fiskalpolitischen Maßnahmen auf ihre negativen Wirkungen zu durchleuchten. Ein gesamtwirtschaftlicher Zusammenhang ist im Grunde jedes mal herleitbar.
Gruß,
Tommy
|
|
|
|
|
Hi hascherle,
ich begrüße ich wie Tommy ebenfalls recht herzlich im MATHERAUM !!!
> Du siehst, die Sache wird relativ komplex. Ich denke, daß der Analytiker dir > dazu auch noch ein paar weiterführende Informationen geben kann. Ich will es > an dieser Stelle nun vorerst damit belassen.
Wie Tommy das völlig richtig beschrieben hat, ist dein angesprochener Themenkomplex ein sehr weiter, und Tommy (in diesem Zuge schöne Grüße an Tommy *smile*) und meine Wenigkeit hier dich mit Infos überschütten könnten. Das ist aber sicher nicht unbedingt in deinem Interesse, da du es gar nicht so ausführlich, sondern eher "kompakt" beschrieben haben wolltest? Da du keine exakte Fragestellung gepostet hast, werde ich im Folgenden Tommy's Ausführungen noch einmal in einem anderen Blinkwinkel beleuchten, um dir neue Denkanstöße zu geben:
> Welche Nachteile gibt es bei der Nachfragepolitik???...
Die Nachfragepolitik geht - vereinfacht - davon aus, dass das privatwirtschaftliche Marktsystem von seinem Wesen her kurz- und langfristig zur Instabilität neigt. Diese Instabilität des Marktsystms ist nur durch Eingriffe des Staates auszugleichen. DIe nachfrageorientierte Politik basiert auf der Grundannahme einer prinzipiell intakten Wirtschaft mit einem nicht ausgelasteten Produktionspotential. Die Hauptaufgabe einer diesem Konzept folgenden Wirtschaftspolitik wird darin gesehen, der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung durch eine "Initialzündung" auf der Nachfrageseite wieder auf die Sprünge zu helfen. Im Kern stützt sich die Nachfragepolitik auf die Instrumente und Maßnahmen der Fiskalpolitik (die Geldpolitik ist ebenfalls relevant, aber dies führe zu weit...), deren Hauptansatz bei der gesamtwirtschaftliche Nachfrage liegt. Folgende Kritikpunkte (die Wichtigsten) sind in Anlehnung der Fiskalpolitik zu nennen:
- antizyklische Fiskalpolitik zur Verstetigung der Nachfrage kann durch zeitliche Verzögerungen (sog. "time-lags") die Nachfrageschwankungen noch heftiger ausfallen lassen
- Gefahr einer zu hohen Staatsverschuldung
- Verdrängung des privaten Sektors durch (kreditfinanzierte) Staatsnachfrage (crowding-out-effekt)
- Gefährdung der Preisstabilität durch zu hohe (kreditfinanzierte) Staatsnachfrage
- Ausweitung der Transferzahlungen fördert "Versogrungsmentalität" bei den Haushalten
So, wäre was mir spontan einfällt. Mit den Info's von Tommy und mir solltest du nun eigentlich deine (weitreichende) Frage als beantwortet sehen... *g*
Schönen Sonntag noch
Analytiker
|
|
|
|