Sowjetunion < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet  | | Datum: | 17:35 Sa 07.02.2009 | | Autor: | Dinker |
Guten Abend
Dies ist leider wieder eine solche Geschichtsfrage...aber ich kommt davon einfach nicht los:
- War die Idee des Marxismus falsch, oder wurde sie nur falsch umgesetzt?
- Wieso, wenn es eine Fehlkonstruktion war, konnte dann vond ieser Sowjetunion derartige Leistungen vollbracht werden?
- Woran ist nun schlussendlich dieses Experiment gescheitert?
- Hatte sich die Welt bei ihrer Einschätzung der Vorgänge in der Sowjetunion geirrt?
Ich finds sehr spannende Frage, nur kann ich sie leider nicht beantworten und es wird wohl auch keine abschliessende Antwort geben.
Kann mir aber jemand ein paar Ideen liefern?
Wäre sehr dankbar
Gruss Dinker
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig  | | Datum: | 14:48 So 08.02.2009 | | Autor: | Eliss |
Hallo Dinker,
also- wenn ich das richtig weiß- wollte marx, dass alle gleichberechtigt sind.
D.h. auf die sowjetunion betrachtet, dass alle das gleiche an geld,etc. bekommen, egal ob müllmann oder ingenieur.
Die idee an sich ist ja nicht falsch, es gibt menschen, die können das gut und das nicht,...; du schreibst ja auch, dass diese sowjetunion große leistungen vollbracht hat.
Ich würde mal sagen, dass ganze ist an der natur des menschen gescheitert. es gibt immer leute, die mehr wollen, weil sie meinen, sie machen etwas anstrengenderes, besseres, etc.
Nimm als beispiel: du bist ingenieur und bekommst genau soviel geld wie ein müllmann, der müllmann muss ja überhaupt nicht intelligent sein, du schon. da würdest du dich benachteiligt fühlen.
Und noch was: soweit ich weiß haben sich natürlich die regierungschefs nicht ans system gehalten und fett abkassiert- das ist auch nicht gerade positiv in so einer situation.
> - Hatte sich die Welt bei ihrer Einschätzung der Vorgänge
> in der Sowjetunion geirrt?
dazu fehlt mir noch der hintergrund- wir sind in geschichte mit marx gerade fertig-ich war allerdings krank-und noch in der industriealisierung
Gruß
eliss
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(Mitteilung) Reaktion unnötig  | | Datum: | 17:59 Sa 14.02.2009 | | Autor: | Josef |
Hallo Dinker,
Sowohl die Vieldeutigkeit der Lehren als auch die Notwendigkeit zur Umdeutung, da Vorhersagen von Marx nur zum Teil eintraten (Ausbleiben oder Scheitern der Versuche einer sozialistischen Revolution nach dem Ersten Weltkrieg, besonders in den industriell höchstentwickelten Ländern, die Unhaltbarkeit der Verelendungstheorie), führten zu kontroversen Auslegungen, so zum Revisionismus, zu deterministischem Vertrauen auf das Wirken der Geschichtsgesetze (K.Kautsky), zum Austromarxismus.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | | Datum: | 18:21 Sa 14.02.2009 | | Autor: | Josef |
Hallo Dinker,
Mit der Entstalinisierung (1956) traten in den kommunistischen Staaten zunehmend Systemkritiker hervor, die eine Liberalisierung und zum Teil Überwindung des Kommunismus und Marxismus forderten. Ein eigenes Gesellschaftsmodell mit Leitung der Produktion durch Arbeiterräte (Titoismus) wurde in Jugoslawien erprobt. Mao Zedong entwickelte eine neue Theorie der proletarischen Revolution (Maoismus). Auch andere kommunistische Parteien gingen zum Teil eigene Wege. Am Ende des 20.Jahrhunderts reduzierten sich die vom Marxismus abgeleiteten Gesellschaftsmodelle durch den faktischen Zusammenbruch des marxistisch-leninistisch begründeten real existierenden Sozialismus auf neomarxistische Ansätze und die Auseinandersetzung mit dem Stalinismus.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | | Datum: | 19:08 Sa 14.02.2009 | | Autor: | mmhkt |
1. > - Wieso, wenn es eine Fehlkonstruktion war, konnte dann
> vond ieser Sowjetunion derartige Leistungen vollbracht
> werden?
2. > - Hatte sich die Welt bei ihrer Einschätzung der Vorgänge
> in der Sowjetunion geirrt?
Guten Abend,
ein sehr umfangreiches Thema, daher nur einige Stichpunkte:
Durch eine Mischung aus geschickter Propaganda (z.B. angebliche Bedrohung der Sowjetunion von außen, dagegen Zusammenhalt als Nation) tatsächlich spürbaren Verbesserungen für die ärmeren Bevölkerungsschichten (z.B. Schulwesen, Kultur), der ständigen Betonung der Überlegenheit des Sozialismus und im Hintergrund der Drohung (und auch massenhafter Durchführung) mit Verhaftung, Gefängnis und Lager bei Widerstand gelang es den Genossen die Bevölkerung dazu zu bringen trotz großer Entbehrungen hinsichtlich Ernährung, Wohnraumversorgung und Konsumgütern ein gewaltiges Arbeitspensum zu leisten.
2. Geirrt haben sich so manche:
Auf der einen Seite die Anhänger (auch westliche Intellektuelle), die nur zu gern die Erfolge der SU gepriesen haben und die Schattenseiten ausblendeten.
Auf der anderen Seite die Gegner des Systems, die die Leistungs- und Leidensfähigkeit der sowjetischen Bevölkerung und die Macht der Partei unterschätzten.
Wenn Du irgendwann mal Gelegenheit und Zeit dafür haben solltest - hier einige Literatur zu Licht und Schatten in der SU:
Lew Kopelew: Biographie in 3 Bänden
Warlam Schalamow: Kolyma Geschichten
Tschingis Aitmatow: Der erste Lehrer
Alexander Solschenizyn: Archipel Gulag, Der erste Kreis der Hölle, Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch
Lion Feuchtwanger: Moskau 1937
Wolfgang Leonhard: Die Revolution entläßt ihre Kinder
Ein Gott der keiner war, Europa Verlag, Zürich - mit Beiträgen westlicher Intellektueller, die ihre anfängliche Hinwendung zum und die spätere Abkehr vom Kommunismus beschreiben.
Wie gesagt, nur einige kleine Ergänzungen - mit dem Thema kannst Du dich jahrelang beschäftigen...
Schönen Gruß
mmhkt
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | | Datum: | 18:20 So 22.02.2009 | | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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