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Menge aller Abbildungen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 17:20 Di 08.05.2007
Autor: Zerwas

Aufgabe
Sei M = [mm] [0,1]^\IN [/mm] die Menge der Abbildungen [mm] \IN \to [/mm] {0, 1}.
Beweisen Sie:
(1) M ist überabzählbar.
(2) Ist A abzählbar, so ist P(A) überabzählbar.

Ich habe mir folgendes gedacht:
Es existieren eine überabzählbare Anzahl von Abbildungen, da ich eine abzählbare Anzahl Abbildungen konstruieren kann die jeweils alle [mm] n\in\IN [/mm] der 0 zuweist außer das Element mit dem es "zum abzählen" aus [mm] \IN [/mm] identifiziert wird. Dieses wird der 1 zugeordenet ... jetzt existieren aber noch überabzählbar viele Abbildungen die eines odere mehrer andere Elemente der 1 zuweisen.

Ist der Gedanke richtig und vollständig? Und wie schreibe ich das mathematisch korrekt auf?

Ich habe diese Frage auf keinem anderen Forum auf anderen Internetseiten gestellt.

        
Bezug
Menge aller Abbildungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 22:56 Di 08.05.2007
Autor: felixf

Hallo!

> Sei M = [mm][0,1]^\IN[/mm] die Menge der Abbildungen [mm]\IN \to[/mm] {0,
> 1}.
>  Beweisen Sie:
>  (1) M ist überabzählbar.
>  (2) Ist A abzählbar, so ist P(A) überabzählbar.
>  Ich habe mir folgendes gedacht:

>

>  Es existieren eine überabzählbare Anzahl von Abbildungen,
> da ich eine abzählbare Anzahl Abbildungen konstruieren kann
> die jeweils alle [mm]n\in\IN[/mm] der 0 zuweist außer das Element
> mit dem es "zum abzählen" aus [mm]\IN[/mm] identifiziert wird.
> Dieses wird der 1 zugeordenet ... jetzt existieren aber
> noch überabzählbar viele Abbildungen die eines odere mehrer
> andere Elemente der 1 zuweisen.
>
> Ist der Gedanke richtig und vollständig? Und wie schreibe
> ich das mathematisch korrekt auf?

Wenn du so argumentierst, ist [mm] $\IQ$ [/mm] auch ueberabzaehlbar, da ja [mm] $\IN \subseteq \IQ$ [/mm] abzaehlbar ist und es zwischen zwei Elementen aus [mm] $\IN$ [/mm] unendlich viele weitere Elemente aus [mm] $\IQ$ [/mm] gibt.

Das ist aber nicht der Fall...

Du musst hier ein Diagonalargument verwenden wie bei dem Beweis, dass [mm] $\IR$ [/mm] nicht abzaehlbar ist (kennst du den?). Du nimmst also an, dass es eine Bijektion [mm] $\IN \to \{ 0, 1 \}^{\IN}$ [/mm] gibt, und konstruierst damit einen Widerspruch. (Wenn du eine Idee brauchst, google mal nach ``Cantorsches Diagonalargument''...)

Aufgabenteil (2) folgt uebrigens ziemlich direkt aus (1)...

LG Felix


Bezug
                
Bezug
Menge aller Abbildungen: Korrektur
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 11:47 Do 10.05.2007
Autor: Zerwas

Okay ... d.h. dass ich das dann so mache:

Beweis durch Widerspruch:
Angenommen M sei abzählbar => [mm] \exists f:\IN\to [/mm] M, f bijektiv.

Sei [mm] (a_i) [/mm] irgendeine Folge von Elementen aus M, [mm] i\in\IN [/mm]

[mm] \begin{matrix} & 1\mapsto & 2\mapsto & 3\mapsto & ... \\ a_1: & x_{11} & x_{12} & x_{13} & ... \\ a_2: & x_{21} & x_{22} & x_{23} & ... \\ a_1: & x_{31} & x_{32} & x_{33} & ... \\ a_4: & ... \\ \vdots \end{matrix} [/mm]

[mm] x_{ij}\in [/mm] {0,1}

Nun sei [mm] m\in [/mm] M derart gewählt, dass gilt:
[mm] \begin{matrix} m:&1\mapsto& \begin{cases} 0, & \mbox{für } x_{11}=1 \\ 1, & \mbox{für } x_{11}=0 \end{cases}& => m\not= a_1\\ \ & 2\mapsto& \begin{cases} 0, & \mbox{für } x_{22}=1 \\ 1, & \mbox{für } x_{22}=0 \end{cases}& => m\not= a_2\\ \ & 3\mapsto& \begin{cases} 0, & \mbox{für } x_{33}=1 \\ 1, & \mbox{für } x_{33}=0 \end{cases}& => m\not= a_3\\ \ & 4\mapsto& ... & => m\not= a_4\\ \ & \vdots \end{matrix} [/mm]

=> [mm] m\not\in a_i [/mm] = Widerspruch zur Annahme [mm] \exists f:\IN\to [/mm] M, f bijektiv

=> M ist überabzählbar.
[mm] \Box [/mm]

Ist das so dann Korrekt?

Bezug
                        
Bezug
Menge aller Abbildungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 19:39 Do 10.05.2007
Autor: felixf

Hallo!

> Okay ... d.h. dass ich das dann so mache:
>  
> Beweis durch Widerspruch:
>  Angenommen M sei abzählbar => [mm]\exists f:\IN\to[/mm] M, f

> bijektiv.
>  
> Sei [mm](a_i)[/mm] irgendeine Folge von Elementen aus M, [mm]i\in\IN[/mm]
>  
> [mm]\begin{matrix} & 1\mapsto & 2\mapsto & 3\mapsto & ... \\ a_1: & x_{11} & x_{12} & x_{13} & ... \\ a_2: & x_{21} & x_{22} & x_{23} & ... \\ a_1: & x_{31} & x_{32} & x_{33} & ... \\ a_4: & ... \\ \vdots \end{matrix}[/mm]
>  
> [mm]x_{ij}\in[/mm] {0,1}
>  
> Nun sei [mm]m\in[/mm] M derart gewählt, dass gilt:
>  [mm]\begin{matrix} m:&1\mapsto& \begin{cases} 0, & \mbox{für } x_{11}=1 \\ 1, & \mbox{für } x_{11}=0 \end{cases}& => m\not= a_1\\ \ & 2\mapsto& \begin{cases} 0, & \mbox{für } x_{22}=1 \\ 1, & \mbox{für } x_{22}=0 \end{cases}& => m\not= a_2\\ \ & 3\mapsto& \begin{cases} 0, & \mbox{für } x_{33}=1 \\ 1, & \mbox{für } x_{33}=0 \end{cases}& => m\not= a_3\\ \ & 4\mapsto& ... & => m\not= a_4\\ \ & \vdots \end{matrix}[/mm]
>  
> => [mm]m\not\in a_i[/mm] = Widerspruch zur Annahme [mm]\exists f:\IN\to[/mm]
> M, f bijektiv
>  
> => M ist überabzählbar.
>  [mm]\Box[/mm]
>  
> Ist das so dann Korrekt?

Jap, das ist perfekt so.

LG Felix


Bezug
        
Bezug
Menge aller Abbildungen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 23:03 Di 08.05.2007
Autor: Ankh

Da die Frage schon beantwortet wurde, werfe ich nur diesen []Link in die Runde.

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