Kurzgeschichten < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 14:40 Di 28.02.2006 | Autor: | Lisschen |
Hallo...
Ich steck grad in den mdl. Prüfungen für den Realschulabschluss, Mathe und Englisch ist vorbei, Deutsch kommt noch... geschockt
Wir kriegen ne Kurzgeschichte und müssen die dann in der Gruppe interpretieren...
Und hier nun meine Frage: Das Thema der Kurzgeschichten wird etwas mit Schuld und Verantwortung zu tun haben... Wir haben bereits "Nachts schlafen die Ratten doch" und "Ein Ästhet" zur Vorbeireitung gelesen.
Es wäre echt suuper nett, wenn ihr mir ein paar weitere nennen könntet, vielleicht mit Interpretation, aber auch ohne, die mit dem Thema irgendwie zu tun haben, dass ich mir das nochmal angucken kann...
Danke schonmal
Liebe Grüße Lisa
Ich habe diese Frage auch in folgenden Foren auf anderen Internetseiten gestellt:
www.deutschboard.de
www.schoolwork.de
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Hallo, ich kann Deine Aufregung verstehen, da ich im Mai mein Abi versuchen werden (Deutsch Leistungskurs.
Leider kann ich Dir keine weitere Kurzgeschichten bieten, aber Du solltes Dir mit den Begriffen Schuld/Schuldbewusstsein und Verantwortung auseinandersetzen und welche Auswirkung(oder tragene Rolle) im zwischen-menschlichen Leben haben. Dazu habe einiges zusammengetragen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Schuld, bezeichnet die Nichteinhaltung eines sittlichen Gebots, aber auch das durch eine angenommene Übertretung hervorgerufene Bewusstsein einer angenommenen Übertretung eines an sich akzeptierten sittlichen Gebots; der Begriff bezieht sich auf das Verhältnis der Menschen untereinander, beschreibt also einen sozialen Sachverhalt; demgegenüber kommt der der Theologie näher stehende Begriff der Sünde im Verhältnis von Mensch zu Gott zum Tragen.
Vor allem im Strafrecht findet der Schuldbegriff seinen Niederschlag, die Problematik einer klaren Definition zeigt sich indes im amerikanischen Strafrecht, wo für einen umfassenden Schuldspruch bisweilen das Schuldbewusstsein des Beklagten ein wichtiger Faktor ist. Hier zeigt sich sinnfällig, dass die individuelle oder kollektive Akzeptanz von moralisch-ethischen Grundsätzen eine wichtige Rolle für das Schuldempfinden des entsprechenden Individuums bzw. der entsprechenden Gemeinschaft spielt und somit auch die Diskrepanz zwischen objektivem Schuldsachverhalt und subjektivem Bewusstsein dessen erklärt. S. Freud wies im Rahmen der Psychoanalyse darauf hin, dass das Schuldgefühl bei Neurosen eine zentrale Bedeutung hat, dieses Phänomen wurde daher als dem menschlichen Wesen eigen der Anthropologie zugeordnet. Außerdem erkannte er, dass Triebunterdrückung zu stärkeren Schuldgefühlen führt, fehlendes Schuldbewusstsein bei kontinuierlicher Missachtung von Sittengeboten hingegen mit Verwahrlosung einhergeht.
Im christlichen Verständnis von Schuld gab es zeitweise eine enge Verbindung und nahezu analoge Handhabung bezüglich des juristischen Verständnisses. Unter anderem A. Mitscherlich wandte sich gegen eine daraus resultierende Schuldkultur, seiner Auffassung nach wurde dadurch das Verständnis des Sündenbegriffs im eigentlichen Sinne kompliziert. Aber auch die gegenteilige Ansicht, nach der die Schuld heute nur noch als Angst zutage tritt, ist in der Theologie nicht unumstritten.
Schuldgefühle, negative, selbstreflexive Empfindungen der Pflichtverletzung. Voraussetzung für das Empfinden einer Schuld ist die bewusste (in der Theorie der Psychoanalyse auch unbewusste) Übernahme der Verantwortung für die Befolgung eines handlungsleitenden moralischen Imperativs. Auch angeborene Beweggründe kommen als Auslöser in Frage. Das Schuldgefühl äußert sich als Reue, es geht häufig einher mit der Selbstaufforderung zur Wiedergutmachung. Es besteht ein enger Zusammenhang mit dem Gewissen. Dafür, dass bestimmte sittliche Forderungen als verpflichtend für das eigene Handeln in das (Über-)Ich integriert werden, spielt die Erziehung eine entscheidende Rolle.
So, wie objektiv die Möglichkeit der Schuld an die Willensfreiheit gekoppelt ist, ist das nicht pathologische Schuldgefühl gebunden an das Bewusstsein, auch anders gehandelt haben zu können.
Verantwortung, allgemein wie auch in der Philosophie Bezeichnung für die Haftung einer Person für ihre Handlungen und deren Folgen. Bei Thomas von Aquin wurzelt die sittliche Verantwortlichkeit in der Freiheit gegenüber den einzelnen Gütern der Welt, die noch aus der determinierenden Orientierung an Gott und dem Guten (universale bonum) bewirkt wird. Dagegen ist bei Wilhelm von Ockham die Verantwortung bereits Ausfluss eines freien autonomen sittlichen Willensaktes, dessen Maßstab freilich die Liebe zu Gott ist. Arthur Schopenhauer vermutete hinter allen Handlungen physisch bedingte Reize, die letztlich den Charakter formen, für den man nicht verantwortlich ist. In der Verantwortungsethik bei Max Weber stellt sich die Verantwortung als eine unkategorische Abwägung der Vor- und Nachteile einer Handlung dar. Auch im Werk von Hans Jonas, Jean-Paul Sartre und Albert Camus spielt der Begriff eine wichtige Rolle.
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