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(Frage) beantwortet | Datum: | 01:37 Sa 24.03.2007 | Autor: | Pflaume |
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
Hallo,
als Maba Student im 4ten Semester frage ich mich jetzt ob ich mir einen graphikfähigen TR zulegen soll oder nicht. Viele schwören auf den Voyage, andere kommen auch mit einer kleineren Variante zurecht.
Viel seltsamer finde ich die Entwicklung der TR, denn die scheint still zu stehen. Während man mittlerweile für 200 eur einen Laptop bekommt der um ein wesentliches schneller rechnet als diese Handgurke, bekommt man nur einen sogenannten Highendrechner der mit 4Mhz rechnet & zudem ganze! 2,5 Mb Speicher zur Verfügung stellt (vom RAM ganz zu schweigen).
Der TI hat ein Copyright von 2002, der TI 89 Titanium von 2004, was haben die in den letzten 5 Jahren bitteschön gemacht?
Man bekommt für 1,- symbolischen Eur ein Handy hinterhergeworfen das mittlerweile sogar Filme abspielen kann in toller Farbe und die TR Hersteller schaffen es nichtmal hochauflösende Displays in Ihre TR einzubauen oder das Teil wesentlich schneller zu machen? PDAs schaffen es doch auch nen ganzes Betriebssystem auf kleine Fläche zu bringen. Diese Quadergrafik geht mir doch ziemlich gegen den Strich, wieso muß ich für sowas 200 eur zahlen?
Bei den 3D-Grafiken erkenne ich einfach garnix, erst braucht es ewig bis es fertig ist und dann sieht es einfach nur grottig aus.
Wenn man seine Taylor-Reihe in der Klausur kontrollieren will, rechnet man am besten schon weiter, bis der Voyage die Kurve gemalt hat ... kann ich einfach nicht nachvollziehen!
Leider habe ich mich immer noch nicht entschieden, ich seh es einfach nicht ein soviel Geld auszugeben, aber da es immer mehr verlangt wird, bleibt mir irgendwann kein Ausweg mehr (wie sagt der Prof: diese technik ist absolut salonfähig).
Und so wirklich zufrieden stellen mich weder der Voyage noch der 89er. Der Voyage ist einfach unhandlich und häßlich, der 89er hat alle Tasten 3-fach belegt. Ich hätte gerne so eine tolle Tastenkonstruktion wie mein TI-30X Solar von '96, nur halt mit dem Grafikzeugs.
Gibts denn wirklich nur diese paar Hersteller oder gibts da noch irgendwo einen den nur niemand genannt hat? (In Amiland vll. oder so).
Freue mich über jede Antwort.
Liebe Grüße
Pflaume
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(Antwort) fertig | Datum: | 10:26 Do 29.03.2007 | Autor: | Karlus |
Hallo,
tja, Deine Frage wird wohl zu selten gestellt. Warum wird Technik, wie sie (allerdings noch nicht so weit miniaturisiert) schon in den 80er Jahren verwendet wurde (Motorola 68000 Prozessor, nun allerdings nicht mehr mit 8 sondern 10 Mhz getaktet...) heute noch eingesetzt? Warum kann man in einem PDA einen 400 oder 600 MHz Prozessor verwenden und bewegt sich beim TR bei max. 10 MHz. Es gibt einige, die hardwaremäßig schneller sind aber in ihrer Leistung eher noch langsamer als die 6 oder 10 MHz Geräte (weil sie z. B. eine TR Simulation fahren). Warum noch so DOS ähnliche Betriebssysteme, wenn man auf PDAs schon lange grafische Userinterfaces verwendet (Palm, Pocket PC usw.)?
Wenn Du mal einen Blick auf Casios Classpad wirfst, siehst Du eine grafische Benutzeroberfläche, Du kannst z. B. Flächen und Körper direkt auf dem berührungsempfindlichen Display knonstruieren. Aber das Gerät ist natürlich auch nicht unumstritten, TI Fans verdammen es häufig. Und die alter Version ohne 'plus' hat ein grottendusteres, kontrastarmes Display...
Die Antwort ist wohl recht einfach:
1. Die TR verbrauchen relativ wenig Energie mit ihrer langsamen Hardware. Ein Betrieb von 20, 50 oder mehr Stunden mit 4 AAA Batterien ist so möglich.
2. Die verwendete Technik ist mit Sicherheit erheblich billiger zu produzieren, daher auch der Preisunterschied zu den modernen PDAs mit 600 MHz CPU und 128 MB Ram, Super Display mit Beleuchtung, Farbe und guter Auflösung sowie Kontrast usw. usw.
Wer es sich leisten kann, kann sich ja einen PDA zulegen, gebraucht oder neu. Es gibt etliches an Mathe Software dafür. Inwieweit sie mit der der TRs konkurrieren kann, weiss ich allerdings nicht.
3. Das wichtgste Argument: die TR, so wie sie jetzt produziert werden, lassen sich offensichtlich bestens verkaufen. Wozu mehr an Technik, Benutzerführung usw. reinstecken, wenn man sie auch ohne absetzen kann? Die Hersteller wollen uns nicht in erster Linie glücklich machen sondern vor allem Geld verdienen.
4. Wenn Du vergleichst: TR und PC oder Notebook - welches Gerät startet halbwegs schnell, läuft zuverlässig, keine 'Hänger', keine zig Resets, keine Zusatzkosten für Betriebssystem+Software, einfache bedienung, möglichst klein & leicht & unempfindlich, für Lehrkräfte über- und durchschaubar/ggf. simpler Totalreset vor Klassenarbeiten usw. usw.? Klar, dass ein TR da ganz gut abschneidet. Klar, dass ein Notebook ein Vielfaches leisten kann (wenn man die Software daz u hat, aber dafür gibt es ja auch Schulversionen, Klassensätze u. dergl.)
Ich gebs zu, als ich das 1. Mal von einem Schüler einen TI 92 gezeigt bekam und den Preis hörte, war ich entsetzt. Warum nicht ein gebrauchtes Notebook? Selbst eine alte Gurke mit 166er CPU bietet viel mehr an Komfort & Möglichkeiten. Doch die armen Lehrkräfte, die in einer Klasse 25 verschiedene alte Notebooks vor sich sehen, mehrere Windows-, Linux oder was-auch-immer Betriebssystemversionen, Programmversionen usw. vor sich haben und irgendwelche Probleme mal schnell lösen sollen.
Voyage200, Classpad, TI nSpire (wenn er denn kann, was er soll) und etliche andere TR gehen in Richtung PDA/Notebook. Das Benutzerinterface wird aufwendiger, die Hilfen werden umfangreicher und die Hardware wird, wenn auch langsam, weiterentwickelt, nach dem Prinzip: lieber langsam, bedächtig und zuverlässig als schnell, schnell das Neueste vom neuen, auch wenn es noch zig Macken hat (was man in der PC Szene zur Genüge sehen kann, ich denke da nur an die Spiele mit ihren div. Updates, bis sie endlich halbwegs laufen).
Ok, das waren ein paar kurze Anmerkungen von mir dazu
CU
Karlus
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Mein Senf:
Wir (Stufe eines Gymnasiums) mussten uns zu Beginn der 12. Klasse den TI Voyage 200 kaufen - kostete ca. 240 Euro pro Nase.
Natürlich haben wir uns versucht dagegen zu wehren. Nicht nur des Preises wegen sondern auch mit einem deiner Argumente, dass das Preis/Leistungsverhältnis nicht stimmt. Es existieren einige freie (frei im Sinne von kostenlos und im Sinne von Quelloffen) Computer-Algebra-Systeme. Im Mathematikunterricht selbst wurde der Rechner nie eingesetzt. Es wurden keine speziellen (für solche Rechner ausgelegte Aufgaben) geübt. Gewonnen haben wir also nichts.
Ich habe dennoch privat sehr viel mit dem TI gerechnet und konnte ihn nie an seine Leistungsgrenzen führen, was sicherlich daran liegt, dass die Aufgaben, die ich ihm stellte stets zu simpel waren.
Allerdings hatte ich auch Fälle, in denen der Rechner "sich zu Tode rechnete", was aber immer an der "falschen" Bedienung lag - manchmal hilft eine Einschränkung des Definitionsbereiches Wunder... aber das ist dir sicherlich alles schon bewusst.
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(Frage) beantwortet | Datum: | 15:47 Di 10.04.2007 | Autor: | Pflaume |
Hallo,
vielen Dank für eure Antworten.
Jetzt wollte ich mal fragen welcher Taschenrechner denn am sinnvollsten wäre dann zu kaufen? Ich denke da an TI 89 Titanium oder Voyage 200, so ganz sicher bin ich mir aber nicht.
Würde mich über Tips freuen, bin jetzt im 4ten Semester Maschinenbau, auch ist die Frage ob man denn den Rechner im Nachhinein überhaupt noch braucht oder ob es herausgeworfenes Geld war.
Denke schon die ganze Zeit darüber nach, aber kann mich irgendwie nicht entscheiden.
Liebe Grüße
Pflaume
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Ein Taschenrechner ist sicherlich sinnvoll, falls man ihn richtig einsetzt. Du kannst damit halt recht schnell deine Lösung überprüfen und Dinge, die in Fleisch und Blut übergegangen sind (per Hand) und lange Rechnereien erfordern sind mit so einem Rechner schnell gemacht. Keine Mördergleichungssysteme mehr, ableiten in 2 Sekunden etc... Du kannst das Gerät auch überall hin mitnehmen und musst keinen Laptop rumschleppen.
Der TI Voyage ist recht gut wie ich finde. Aber einen Vergleich habe nicht. Auf Amazon.de gibts manchmal auch zu Rechnern gute Rezesionen... vielleicht findest du dort ein Kommentar, der dich überzeugt - von was auch immer :)
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(Antwort) fertig | Datum: | 04:03 So 15.04.2007 | Autor: | Powl |
Ich, Mathe-LKler 3 Tage vor der Klausur ;), habe mir den Voyage zugelegt und bin mit diesem auch sehr glücklich.
Ich benutze ihn seit der 11 Klasse und muss sagen, dass er viel durchgemacht hat (Treppe runtergeflogen, Wasserschaden überlebt, etc.).
Dennoch hat er mir immer geholfen und wenn es nicht gerade in den Bereich Stochastik mit großer Anzahl an Versuchen, oder an die Berechnung von Bogenlängen bei e-Funktionen geht ist er auch recht fix.
Wenn man bereits in solch einen TR investiert, sollte man auch bereit sein ein paar mehr auszugeben, um ein größeres Display (bei graphischen Darstellungen, Matritzen, aber auch bei längeren Lösungen SEHR hilfreich) und eine vernünftige Tastatur (mit dem TI 89 macht das Rechnen wirklich keinen Spass mehr, da z.B. das eingeben des "and" befehls sehr lange dauert) zu erhalten.
FAZIT:
Lieber ein paar mehr in den Voyage investieren, dafür aber viel Zeit sparen, da man Zusammenhänge schneller erkennt und weniger tippen muss. Je nachdem, ob man den Rechner auch in Prüfungen verwendet, kann die Zeitersparnis Gold wert sein.
PS:
Wir haben damals aufgrund einer Sammelbestellung etwas weniger als 180 gezahlt. Bei eBay bieten viele ehemalige Schüler ihre Rechner ebenfalls günstig an.
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