Franz. Revol. / Absolutismus < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Hallo Zusammen ,
Ich bereite mich gerade auf meine LK Klausur vor und brauche noch ein paar Hilfestellungen:
Ich suche eine Skizze / Verfassungsschema über den Absolutismus vor der Französischen Revolution. Ein Schema, bei dem ganz klar hervor geht, welche Rolle der König, der Klerus und das Bürgertum / Bauern einnimt.
Und dann wäre noch ein Verfassungsschema von 1791 super.
Liebe Grüße,
Sarah
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Hey, ich bins mal wieder
Kann mir bitte jemand erklären, was der Merkantilismus ist? Ich weiß, dass es irgendetwas mit der Wirtschaft der damaligen Zeit war, aber wie das genau aussah... Natürlich auf die Zeit des Absolutismus bzw während der Französischen Revolution.
Liebe Grüße,
Sarah
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Hi Sarah,
> Kann mir bitte jemand erklären, was der Merkantilismus ist?
> Ich weiß, dass es irgendetwas mit der Wirtschaft der
> damaligen Zeit war, aber wie das genau aussah... Natürlich
> auf die Zeit des Absolutismus bzw während der
> Französischen Revolution.
Definition:
Bezeichnung für die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert durch Interventionismus und Dirigismus geprägten Eingriffe des Staates in den Wirtschaftsprozess sowie für bestimmte, in sich nicht geschlossene wirtschaftstheoretische und -politische Konzeptionen. Ziel des Merkantilismus war die Stärkung der Wirtschafts-, Handels- und Finanzkraft der absolutistischen Staaten. Als Mittel dienten u. a. Förderung von großgewerblicher Produktion und Außenhandel, Vereinheitlichung von Maßen, Münzen und Gewichten, Beseitigung der Binnenzölle, Protektionismus, aktive Bevölkerungspolitik (Peuplierungspolitik). Der französische Merkantilismus, nach seinem Mitbegründer auch Colbertismus genannt (Colbert), war gekennzeichnet durch staatliche Förderung der gewerblichen Wirtschaft unter Vernachlässigung der Landwirtschaft, u. a. durch Schaffung eines einheitlichen Zoll- und Marktgebietes, gewerbefördernde Infrastruktur, Steuerreform, Anwendung von Preistaxen, Produktionsvorschriften, bestimmte Ausfuhrverbote. Beim englischen Merkantilismus (Bullionismus) lag der Schwerpunkt auf der Ausweitung des Außenhandels (Seehandels) und der Kolonisierung. Dabei bediente sich der Staat eines ausgeprägten Protektionismus (Importbeschränkung auf Rohstoffe, Förderung des Exports von Fertigwaren, Devisenbewirtschaftung, Importzölle). Ziel des deutschen Merkantilismus (Kameralismus) waren v. a. Sicherung der Staatsfinanzen, Erhöhung der Bevölkerungszahl (zur Überwindung der Folgen des Dreißigjährigen Krieges) sowie Förderung von Handel und Gewerbe. Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts von verschiedenen Staaten praktizierte interventionistische Wirtschaftspolitik (Abkehr vom freien Warenverkehr, Schutzzollpolitik u. a.) wird als Neomerkantilismus bezeichnet.
Wenn du Fragen hast, immer raus damit!
Liebe Grüße
Analytiker
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Hmmm... Ja, da kommen mir doch in der Tat fragen auf:
Ich bin ganz ehrlich - ich habe die Definition kaum verstanden, zuviele Fachbegriffe, die mir völlig unbekannt sind (und das liegt nicht an der Uhrzeit).
Kannst du mir mal in deinen Worten sagen, wie sich der Merkantilismus auf den 3. Stand ausgewirkt hat?
LG
Sarah
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Hi Sarah,
> Ich bin ganz ehrlich - ich habe die Definition kaum
> verstanden, zuviele Fachbegriffe, die mir völlig unbekannt
> sind (und das liegt nicht an der Uhrzeit).
Oh sorry, ich gehen immer davon aus, das ein Großteil bekannt ist. Natürlich greife ich dir unter die Arme beim verstehen der Definition... !
> Kannst du mir mal in deinen Worten sagen, wie sich der
> Merkantilismus auf den 3. Stand ausgewirkt hat?
Grundsätzlich kann man den Merkantilismus folgendermaßen in ganz einfachen Worten beschreiben: Der damalige Staat (König und Regierung) versuchte durch massive Staatseingriffe im Bereich der Wirtschaftspolitik die wirtschaftliche Entwicklung zu beeinflussen. Warum? Der Staat wollte die nationale Wirtschaftskraft durch diese Maßnahmen stärken und dabei primär seine Staatseinnahmen erhöhen. Wie versuchte der Staat diese? Zum Beispiel durch Schutzzölle, Förderung von frühindustriellen Produktionsbetrieben, Vereinheitlichung von Maßen, Münzen oder Gewichten usw...! Wenn wir jetzt schauen, wie sich der 3.Stand zusammensetzte, siehts du vielleicht einen Zusammenhang? Wer wurde in der damaligen i.d.R. auf Kosten des Staates ausgenommen...? Natürlich der kleine Mann (also der 3. Stand)! wie konnte sich dies äußern? Der Staat hat dem kleinen Mann z.B. einen horenden Schutzzoll vor Dieben und Straftätern aufgezwungen, wo viel Menschen des 3. Standes an ihre finanzielle Grenzen geraten sind. Das ist die eine Seite des Merkantilismus. Die andere ist, das der Staat etwas für die Einnahme bot. Aber betraf das primär den 3. Stand? Wohl eher nicht, oder profitierten die kleinen Leute durch einen verbesserten Außenhandel oder durch eine verbesserte Marktinfrastruktur im Land? Wohl kaum! Also wie man sehen kann, kann man durchaus denken das der Staat speziell den 3. Stand mehr oder weniger ausgesaugt hat, um seine staatlich politischen Ziele durchzusetzen...
Konnte ich es dir jetzt ein bissl klarer machen? Falls nicht, bitte Frage posten.
Liebe Grüße
Analytiker
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Hey ,
Doch, ist mir jetzt einigermaßen klar geworden. Ich hatte einfach nur in eine andere Richtung gedacht. Ich bin davon ausgegangen, dass sich der Merkantilismus sich auf die Berufe und aus den darausfolgenden wirtschaftlichen Produktionen beziehen würde?! Wie zum Beispiel die Produktion von rohstoffen, der Handel etc pp. Das alles wurde ja nur vom 3. Stand gemacht.
Sarah
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Hey,
> Doch, ist mir jetzt einigermaßen klar geworden. Ich hatte
> einfach nur in eine andere Richtung gedacht. Ich bin davon
> ausgegangen, dass sich der Merkantilismus sich auf die
> Berufe und aus den darausfolgenden wirtschaftlichen
> Produktionen beziehen würde?! Wie zum Beispiel die
> Produktion von rohstoffen, der Handel etc pp. Das alles
> wurde ja nur vom 3. Stand gemacht.
Tja, das ist ja wie mit vielen Dingen im Leben. man kann in beide Richtungen argumentieren, und herauskommt jeweils ein anderes Ergebnis! Deine Denkrichtung ist definitiv nicht falsch. Natürlich war der 3. Stand i.d.R. der Hauptarbeitnemer der damaligen Zeit. Der kleine Mann musste halt schuften, so sah es aus. Der Merkantilismus verlangte durch die oben genannten Sachverhalte dem 3. Stand zusätzlich zur bereits genannten Belastung eine ganze Menge ab, zum Beispiel in dem Bereich Arbeit: -> Mehr Arbeit für weniger Geld, denn die französische Wirtschaft sollte durch die Auswirkungen des Merkantilismus ein besseres Gesamtergebnis in wirtschaftlliche Belangen erzielen. Und das geht, genauso wie heutzutage, primär nur mit Einbußen im Arbeitnehmerbereichen...
Liebe Grüße
Analytiker
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Hey Analytiker *winken*
Letzte Fragerunde für heute, versprochen:
Auf einigen Internetseiten habe ich gelesen, dass vor der Franz. Revolution, also während der Zeit des Absolutismus der König als Alleinherrscher dennoch auf das Parlament (oder auch gerichtshöfe genannt) angewiesen war, da die die Gesetze durch bringen mussten ---> ich finde, dass das eher ein Kriterium für die Konstitutionelle Monarchie (also ab 1792) war, oder habe ich irgendetwas übersehen? Das Parlament, vom Adel besetzt wurde als "Hilfestellung" angesehen. Leider finde ich nicht mehr die 3 passenden Internetseiten, habe mir einfach zuviel angesehen.
Desweiteren würde ich gerne wissen, weshalb Ludwig der 16. den Finanzminister Necker entlassen hat, immerhin war doch er derjenige, der eine Steuerreform durch setzen wollte (auch die ersten 2 Stände sollten Steuerabgaben leisten) und das war doch auch die Intention Ludwigs, als er die Generalstände einberufen hat. Er wollte doch - wie Necker - , dass die ersten 2 Stände Steuern bezahlen um den Staatsbankrott zu vermeiden. Dann ist es doch sinnlos den Finanzminister zu entlassen?!
Liebe Grüße und gute Nacht,
Sarah
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Hi Sarah,
> Letzte Fragerunde für heute, versprochen:
> Auf einigen Internetseiten habe ich gelesen, dass vor der
> Franz. Revolution, also während der Zeit des Absolutismus
> der König als Alleinherrscher dennoch auf das Parlament
> (oder auch gerichtshöfe genannt) angewiesen war, da die die
> Gesetze durch bringen mussten ---> ich finde, dass das eher
> ein Kriterium für die Konstitutionelle Monarchie (also ab
> 1792) war, oder habe ich irgendetwas übersehen? Das
> Parlament, vom Adel besetzt wurde als "Hilfestellung"
> angesehen. Leider finde ich nicht mehr die 3 passenden
> Internetseiten, habe mir einfach zuviel angesehen.
Natürlich ist das tendenziell eher ein Kriterium für die konstitutionelle Monarchie. Ich weiß natürlich nicht was du jetzt auf den Webseiten gelesen hast, aber ich denke das auch während der Zeit des Absolutismus ein reiner Absolutismus niemals ganz fubktioniert hätte. Auch der absolutistische Herrscher musste manche Amtsgeschäfte abgeben, weil es sonst ihm einfach nicht möglich gewesen wäre alles vernünftig unter seiner Kontrolle zu halten. Das Beispiel mit den Gerichtshöfen ist doch prima. So konnte er auch nebenbei den Schein waren, das Volk indirekt mitwirken zu lassen...!
> Desweiteren würde ich gerne wissen, weshalb Ludwig der 16.
> den Finanzminister Necker entlassen hat, immerhin war doch
> er derjenige, der eine Steuerreform durch setzen wollte
> (auch die ersten 2 Stände sollten Steuerabgaben leisten)
> und das war doch auch die Intention Ludwigs, als er die
> Generalstände einberufen hat. Er wollte doch - wie Necker -
> , dass die ersten 2 Stände Steuern bezahlen um den
> Staatsbankrott zu vermeiden. Dann ist es doch sinnlos den
> Finanzminister zu entlassen?!
Deine Schlussfolgerung ist völlig richtig: Deswegen ist er auch nicht aus seinem Amt entlassen worden, sondern im Jahr 1781 veröffentlichte Necker seinen berühmten "Compte rendu", einen Rechenschaftsbericht über die Staatsfinanzen. Daraufhin wurde er aus seinem Amt entlassen; seine Absetzung ist jedoch weniger seinem Bericht als dem Einfluss von Marie Antoinette zuzuschreiben, deren Pläne zugunsten des Herzogs von Guines er vereitelt hatte.
> Liebe Grüße und gute Nacht,
wünsch ich dir auch!
Liebe Grüße
Analytiker
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