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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:34 Sa 02.06.2007 | Autor: | cancy |
Aufgabe | 1.In einem land herrscht eine durch starke Exportüberschüsse verursachte importierte Inflation. Erläutern sie kurz alle möglichen Maßnahmen, die in dieser Situation ergriffen werden können.
2. Erläutern sie den Wechselkursmechanismus bei flexiblen Wechselkursen. |
Ich steh bei den Fragen im Moment grad völlig auf dem Schlauch. Wenn ich das richtig verstanden habe führt der Wkmechanismus ja zur Herstellung des außenwirt. Gleichgewichts !?
Aber wie erläuter ich das jetzt an Hand flexibler Wk (2.) ?
Was kann man denn bei einer importierten Inflation machen ? Kauft man dann Devisen, oder erweitert die Bandbreite
Hoffe dass mir jemand helfen kann...
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Hi Cancy,
> 1.In einem land herrscht eine durch starke Exportüberschüsse verursachte importierte Inflation.
> Erläutern sie kurz alle möglichen Maßnahmen, die in dieser Situation ergriffen werden können.
Ausgangspunkt ist hier die Inflation im Ausland. Mit den Exportüberschüssen in dieses, "holt" man sich indirekt diese Inflation ins eigene Land. Die inländischen Unternehmen planen nun vermehrt im Ausland abzusetzen, da sie dort höhere Preise erzielen können. Dadurch steigen die Exporte des Inlands in das Ausland, die Importe aus dem Ausland nehmen ab. Die Inflation wird auf zwei Wegen ins Inland importiert. Beide Transmissionskanäle gehen von festen Wechselkursen zwischen In- und Ausland aus: Erstens erhalten die inländischen Unternehmen für die Exporte Auslandswährung. Ist der Wechselkurs zwischen beiden Ländern fixiert, so muss die Zentralbank die aufgelaufenen Devisen zum bestehenden Kurs in Inlandswährung tauschen, wodurch die Geldmenge im Inland steigt. Da dieser Geldmengenerhöhung aber kein höheres Realgüterangebot gegenübersteht, steigen nach der Quantitätsgleichung nun auch im Inland die Preise. Die Inflation wird so aus dem Ausland importiert.
Ein zweiter Transmissionskanal der ausländischen Inflation auf das Inland kommt durch die Importe selbst: Importiert das Inland aus dem von der Inflation betroffenen Ausland Güter mit einer geringen Preiselastizität der Nachfrage (d. h. Güter, die für die Volkswirtschaft von elementarer Bedeutung sind und nicht substituiert werden können - z. B. Erdöl), so ist ein Durchschlagen der höheren Importpreise auf das inländische Preisniveau wahrscheinlich. Wenn beispielsweise wegen höherer Erdölpreise Lohnsteigerungen durchgesetzt werden, kann es über eine Lohn-Preis-Spirale auch zu einer höheren inländischen Inflation kommen.
Maßnahmen:
Es gibt kein Mittel, dass die Gefahr jedes Inflationsimports verhindert. Eine v. a. in Schwellen- und Entwicklungsländern praktizierte Maßnahme gegen aus dem Ausland importierte Inflation ist die geldpolitische Strategie der Wechselkurssteuerung. Hierbei wird den Importgütern im Rahmen der inländischen Preisbildung von der Zentralbank ein derart großes Gewicht beigemessen, dass sie ihre gesamte Geldpolitik an diesem Mechanismus ausrichtet. Zurückzuführen ist die Popularität fester Wechselkurse in Entwicklungsländern auf das Phänomen des Fear of Floating.Feste Wechselkurse beispielsweise sind zwar eine wirkungsvolle Maßnahme gegen die durch Währungsabwertungen hervorgerufene importierte Inflation, allerdings sind es gerade feste Wechselkursregime, die eine importierte Inflation im engeren Sinne erst möglich machen. Bei flexiblen Wechselkursen möchten die Exporteure die Auslandswährung ebenfalls in Inlandswährung umtauschen. Dabei kommt es jedoch auf dem Devisenmarkt zu einem Überangebot der Auslandswährung, so dass der Kurs der Auslandwährung gegen die Inlandswährung fällt. Dabei kompensiert die Abwertung der Auslandswährung die Preisniveausteigerung im Ausland. Die Inflation im Ausland wird in diesem Fall also nicht importiert.Durch die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) entfällt die Möglichkeit der Absicherung gegen importierte Inflation aus Mitgliedsländern. Als Ausgleich dafür sind die Maastricht-Kriterien eingeführt worden, nach denen ein Land nur dann den Euro einführen darf, wenn seine Inflationsrate die durchschnittliche Inflationsrate der drei preisstabilsten Mitgliedsländer nicht um mehr als 1,5 Prozent überschreitet.
> 2. Erläutern sie den Wechselkursmechanismus bei flexiblen Wechselkursen.
Grundsätzlich entstehen Wechselkursänderungen durch Angebots- und Nachfrageverhalten der Marktakteure. Der Wechselkurs stellt sich dort ein, wo sich Angebot und Nachfrage nach einer Währung treffen. Als Marktakteure treten dabei sowohl Großinvestoren (z. B. Zentralbanken aller Länder, internationale Großbanken und Unternehmen) als auch Kleinanleger auf. Während in Systemen flexibler Wechselkurse die Wechselkursänderungen nur durch Angebots- und Nachfrageverhalten der privaten Marktakteure entstehen, tritt in Systemen fixer Wechselkurse die jeweilige Zentralbank als zusätzlicher Marktakteur auf, der solange seine Währung kauft oder verkauft (s. g. Devisenmarktinterventionen), bis der festgelegte Wechselkurs erreicht ist. Wechselkursänderungen haben große gesamtwirtschaftliche Bedeutung und spielen daher auch im Rahmen der Wirtschaftspolitik eine bedeutende Rolle. Aus der Betrachtung der Wechselkursänderungen im Zeitverlauf kann darauf geschlossen werden, wie die Marktakteure die Entwicklung einer Volkswirtschaft einschätzen. Da sich der Wechselkurs auf einem sehr liquiden und oft volatilen Markt bildet, schwanken Wechselkurse in Systemen flexibler Wechselkurse erfahrungsgemäß sehr stark. Das Maß für die Schwankungsintensität eines Wechselkurses bezeichnet man als Wechselkursvolatilität. Große Wechselkursänderungen treten zumeist im Rahmen genereller Finanz- oder Wirtschaftskrisen auf.
Fixe Wechselkurse haben die Vorteile:
- keine Transaktionskosten in Form von Währungssicherungsgeschäften
- scheinbare Sicherheit für Anleger aus dem Ausland
(Quellen: Wikipedia & Olivier Blanchard -> "Grundzüge Makroökonomie")
Liebe Grüße
Analytiker
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