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Forum "Politik/Wirtschaft" - Finanzierung Anlagevermögen
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Finanzierung Anlagevermögen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 20:08 Mo 22.02.2016
Autor: timmexD

Hallo,

ich lerne gerade für die BWL-Arbeit und gerade ist mir eine Frage gekomme, die die folgende Rechnung des Anlagedeckungsgrads 1 völlig sinnlos wirken lässt. Der Anlagedeckungsgrad gibt an, wie viel Prozent vom Anlagevermögen durch Eigenkapital finanziert worden sind. Jetzt kommt mein Problem. Ich habe mir gerade eine Bilanz angeschaut. Dort beträgt das Eingekapital 14 000 Euro, das Fremdkapital 6000 Euro. Das Anlagevemögen steht mit 12000 Euro in der Bilanz, das Umlaufvermögen mit 8000 Euro. Im Buch steht, dass das Anlagevermögen vollständig durch das Umlaufvermögen gedeckt wird. Aber woher weiß ich das? Es könnte doch auch sein, dass 4000 Euro des Fremdkapitals das Anlagevermögen decken. Das heißt das Anlagevermögen wird nicht vollständig, sondern nur mit 8000 Euro des Eigenkapitals gedeckt.
Kann mir jemand weiter helfen?

Vielen Dank

        
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Finanzierung Anlagevermögen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 20:17 Mo 22.02.2016
Autor: timmexD

Da ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich meinte natürlich, dass in meinem Buch steht, dass das Anlagevermögen vollständig, das Umlaufvermögen teilweise, durch das Eigenkapital gedeckt wird.

Trotzdem Danke

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Finanzierung Anlagevermögen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 21:41 Mo 22.02.2016
Autor: HJKweseleit

Vorbemerkung: Deine Mitteilung war noch nicht auf meinem Schirm, als ich folgende Antwort schrieb, erschien aber kurz danach.



Vermutlich(!) ist folgendes gemeint:

Wenn das Fremdkapital abgezogen wird (z.B. durch Rückforderung oder Fälligkeit), müssen 6.000 € locker gemacht werden. Diese kannst du beschaffen, indem du 6.000 € des Umlaufvermögens liquidierst (z.B. Warenverkauf), das ja insgesamt 8.000 € Wert ist. Also ist dein Anlagevermögen nicht gefährdet, sondern durch das Umlaufvermögen geschützt.

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Finanzierung Anlagevermögen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 07:17 Di 23.02.2016
Autor: timmexD

Vielen Dank

Aber ich glaube nicht, dass das meine Frage beantwortet. Ich möchte wissen, wieso das Anlagevermögen durch  Eigenkapital gedeckt ist. Woher weiß ich das? Es kann doch auch sein, dass ein Teil des Fremdkapitals für die Finzanzierung des Anlagevermögens verwendet wurde. (Beispiel oben)

Vielen Dank

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Finanzierung Anlagevermögen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 11:47 Di 23.02.2016
Autor: HJKweseleit

Ich gebe dir 50 €, damit du mir Lebensmittel von deinem Einkauf mitbringst. Du steckst den Schein in dein Portomonnaie zu den anderen Scheinen. Achtest du jetz beim Einkauf darauf, dass du meine Ware mit MEINEM Schein bezahlst, oder bezahlst du mit irgendwelchen deiner Scheine?

Dein Vater hat dir Taschengeld auf dein Konto überwiesen, deine Oma ebenfalls. Du holst 100 € vom Konto. War es das von deinem Vater oder von deiner Oma?

Du nimmst einen Compagnon in deine Firma auf, der dafür 20.000 € einzahlt. Du musst noch 4.000 € Schulden bezahlen, hast aber noch 7.000 € auf dem Konto. Glaubst du, dass es eine Rolle spielt, ob du die 4.000 € vom Konto nimmst und dann die 20.000 € anschließend einzahlst oder ob du die 4.000 € von den 20.000 € nimmst  und nur 16.000 € einzahlst?



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Finanzierung Anlagevermögen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 18:24 Di 23.02.2016
Autor: timmexD

Vielen Dank

Natürlich ist es egal, woher das Geld für den Einkauf wie im ersten Beispiel stammt. Ich habe gedacht, mit dem Anlagedeckungsgrad 1 berechnet man, mit wie viel Prozent das Anlagevermögen von eigenem Geld (Eingenkapital) finanziert wurde. Aber  er gibt eher an, dass im Falle der Rückzahlung von Verbindlichkeiten das Anlagevermögen und ein Teil des Umlaufvermögens vollständig durch das Eigenkapital geschützt werden, so dass ich nur mein Umlaufvermögen (Vörräte) in liquide Mittel umwandeln muss.
Habe ich das jetzt richtig verstanden?

Vielen Dank

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Finanzierung Anlagevermögen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 19:32 Di 23.02.2016
Autor: HJKweseleit

Ja, richtig. Der Anlagedeckungsgrad1 beträgt hier 14.000/12.000 = 116,7 %, was sehr gesund ist.

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Bezug
Finanzierung Anlagevermögen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 20:11 Di 23.02.2016
Autor: timmexD

Vielen Dank für die hilfreiche Antwort

Unabhängig von dem Anlagedeckungsgrad 1 und 2 möchte ich noch fragen, inwiefern dieseer Satz des Autors als richtig erklärt werden kann. Denn dadurch haben sich meine Fragen überhaupt ergeben. Siehe letzter Satz des hochgeladenen Bildes.
Das meinte ich damit, dass man doch nicht sagen kann, nur weil das Eigenkapital höher als das Anlagevermögen ist, dass das Anlagevermögen komplett durch das Eigenkapital beschafft worden ist. Es könnte ja auch sehr viel Fremdkapital enthalten.

Das ist die letzte Frage
Vielen Dank für die tollen Antworten. Bin wirklich beeindruckt, wie schnell einem hier geholfen wird.

Dateianhänge:
Anhang Nr. 1 (Typ: JPG) [nicht öffentlich]
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Finanzierung Anlagevermögen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 20:22 Di 23.02.2016
Autor: timmexD

Da das mit dem Hochladen nicht funktioniert, schreibe ich den Satz einfach ab.

Hier steht: Die solide Ausstattung des Unternehmens mit Kapital (die Finanzierung) kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass nicht nur das gesamte Anlagevermögen, sondern auch ein Teil des Umlaufvermögens mit Eingenkapital beschafft(finanziert) worden ist.

Da stellt sich mir die Frage: Woher weiß ich das. Dsa Eigenkapital kann zur Hälfte aus Fremdkapital bestehen. Das weiß ich eben nicht.

Danke

Bezug
                                                                
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Finanzierung Anlagevermögen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 19:19 Mi 24.02.2016
Autor: HJKweseleit

Wenn das Eigenkapital höher als das Anlagevermögen ist, ist eben ein Teil des Eigenkapitals auch im Umlaufvermögen vorhanden (und wenn es nur auf dem Bankkonto ist, denn das kann man auch zum Umlaufvermögen zählen).

Bezug
                                                                
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Finanzierung Anlagevermögen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 08:31 Do 25.02.2016
Autor: Josef

Hallo,


> Hier steht: Die solide Ausstattung des Unternehmens mit
> Kapital (die Finanzierung) kommt auch dadurch zum Ausdruck,
> dass nicht nur das gesamte Anlagevermögen, sondern auch
> ein Teil des Umlaufvermögens mit Eingenkapital
> beschafft(finanziert) worden ist.
>  
> Da stellt sich mir die Frage: Woher weiß ich das. Dsa
> Eigenkapital kann zur Hälfte aus Fremdkapital bestehen.

???


> Das weiß ich eben nicht.
>  

"Beim Eigenkapital handelt es sich um Kapital, das dem Unternehmen dauerhaft zur Verfügung stehen soll."

Quelle:
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 6. Auflage, Gabler, Seite 597



"Das Eigenkapital steht dem Unternehmen in der Regel auf unbegrenzte Zeit zur Verfügung. Es wird entweder von außen (so z.B. durch den Unternehmer) zur Verfügung gestellt (Grundkapital, Kapitalrücklage) oder ist  vom Unternehmen verdient und einbehalten (= einbehaltene Gewinne, Gewinnrücklagen).

Im Gegensatz dazu steht das Fremdkapital, das von Dritten für eine bestimmte Zeitdauer zur Nutzung überlassen wird (= Gläubigerkapital)."

Quelle:
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre; 6. Auflage; Gabler; Seite 568


Im Gegensatz zum Eigenkapital geht das Unternehmen mit der Aufnahme von Fremdkapital ein Schuldverhältnis ein.


Viele Grüße
Josef

Bezug
                                                        
Bezug
Finanzierung Anlagevermögen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 05:51 Do 25.02.2016
Autor: Josef

Eigenkapital ist der Teil des Gesamtkapitals eines Unternehmens, der im Gegensatz zum Fremdkapital (Kredite, Anleihen) von den Gesellschaftern selbst in den Betrieb eingebracht wird.


Das Eigenkapital ist der Teil eines Vermögens, der nach Abzug sämtlicher Schulden übrig bleibt.

Siehe auch []Eigenkapital


Viele Grüße
Josef

Bezug
        
Bezug
Finanzierung Anlagevermögen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 05:42 Do 25.02.2016
Autor: Josef

Hallo,

>  
> ich lerne gerade für die BWL-Arbeit und gerade ist mir
> eine Frage gekomme, die die folgende Rechnung des
> Anlagedeckungsgrads 1 völlig sinnlos wirken lässt. Der
> Anlagedeckungsgrad gibt an, wie viel Prozent vom
> Anlagevermögen durch Eigenkapital finanziert worden sind.

Die Anlagedeckung (AD 1) ermittelt, inwieweit das Anlagevermögen durch das Eigenkapital gedeckt wird.

Die Finanzierung des Anlagevermögens durch das Eigenkapital und damit eine Abdeckung von möglichst 100 % ist wünschenswert (goldene Bilanzregel).

Anlagedeckung 1 = [mm] \bruch{Eigenkapital}{Anlagevermögen} [/mm]  = [mm] \bruch{14.000}{12.000} [/mm] = 116,67 %


> Jetzt kommt mein Problem. Ich habe mir gerade eine Bilanz
> angeschaut. Dort beträgt das Eingekapital 14 000 Euro, das
> Fremdkapital 6000 Euro. Das Anlagevemögen steht mit 12000
> Euro in der Bilanz, das Umlaufvermögen mit 8000 Euro. Im
> Buch steht, dass das Anlagevermögen vollständig durch das
> Umlaufvermögen gedeckt wird. Aber woher weiß ich das? Es
> könnte doch auch sein, dass 4000 Euro des Fremdkapitals
> das Anlagevermögen decken. Das heißt das Anlagevermögen
> wird nicht vollständig, sondern nur mit 8000 Euro des
> Eigenkapitals gedeckt.

Eigenkapital ist der Teil des Gesamtkapitals eines Unternehmens, der im Gegensatz zum Fremdkapital (Kredite, Anleihen) von den Gesellschaftern selbst in den Betrieb eingebracht wird.


> Da ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich meinte natürlich, dass in meinem >Buch steht, dass das Anlagevermögen vollständig, das Umlaufvermögen > teilweise, durch das Eigenkapital gedeckt wird.  

Da das Anlagevermögen 12.000 € beträgt und das Eigenkapital 14.000 € ist die Aussage laut Buch richtig. Das Anlagevermögen wird vollständig durch das Eigenkapital gedeckt. Das Umlaufvermögen wird teilweise, nämlich in Höhe von 2.000 €, durch das Eigenkapital gedeckt.

Die Eigenkapitalquote (EKQ) wird auch Eigenkapitalanteil oder Eigenkapitalintensität genannt. Je höher der Eigenkapitalanteil ist, desto geringer ist die finanzielle Abhängigkeit des Unternehmens von seinen Gläubiger und desto kreditwürdiger ist das Unternehmen. Die Eigenkapitalquote gilt deshalb als Gradmesser für die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens.


Viele Grüße
Josef

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