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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 00:15 Mi 15.10.2008 | Autor: | Herby |
Hallo,
vielleicht wäre eine Möglichkeit:
wenn alle/viele Größen bekannt sind, so dass man auf Analysemethoden verzichten kann!?!
Lg
Herby
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 07:21 Mi 15.10.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Herby,
Kosten-Nutzen-Analyse ist ein Überbegriff für verschiedene Analysen, die Nutzen und Kosten vergleichen. Kosten-Nutzen-Analysen werden in zahlreichen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge zur Entscheidungsunterstützung eingesetzt. So verpflichtet in Deutschland etwa § 7 der Bundeshaushaltsordnung die öffentlichen Körperschaften dazu, vor dem Tätigen einer Ausgabe eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchzuführen; Kosten-Nutzen-Analysen sind eine solche Form der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. In jüngerer Zeit haben insbesondere Kosten-Nutzen-Analysen im Gesundheitswesen verstärkt Anwendung gefunden; hier sind sie für neue, patentgeschützte Arzneimittel mit der Gesundheitsreform 2007 sogar vorgeschrieben worden (§ 35b SGB V).
Fundstelle
Viele Grüße
Josef
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(Frage) für Interessierte | Datum: | 11:03 Mi 15.10.2008 | Autor: | Herby |
Hallo Josef,
die Klausur ist zwar rum, aber egal. Den Wikipediaartikel kenne ich natürlich und insbesondere den §7 BHO. Mir ging es allerdings nicht darum wann eine WU durchgeführt werden muss sondern darum, welcher Voraussetzungen für die Durchführung einer Wirtschaftlichkeitsrechnung vorliegen müssen, können, sollen.
Die Kosten-Nutzen-Analyse ist eine Analysemethode! Es ging um den Einsatz von statischen und dynamischen Verfahren (Rentabilitätsvergleichsrechnung, Amortisationsrechnung und so'n Kram) - Wann ist es gut (Voraussetzungen?) diese Verfahren einzusetzen? KEINE Analyseverfahren!
Lg
Herby
ps: auch diese Frage ist nur noch für Interessierte
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:33 Mi 15.10.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Herby,
>
> die Klausur ist zwar rum, aber egal.
das ist schade! Ich habe erst heute morgen deine Fragen gelesen.
> Es ging
> um den Einsatz von statischen und dynamischen Verfahren
> (Rentabilitätsvergleichsrechnung, Amortisationsrechnung und
> so'n Kram) - Wann ist es gut (Voraussetzungen?) diese
> Verfahren einzusetzen? KEINE Analyseverfahren!
>
>
Statische und dynamische Investitionsrechnung / Grundlagen:
Statische Investitionsrechnungsverfahren beruhren auf den Werten einer Periode, z.B. einem typischen Jahr oder einer Durchschnittsperiode. Sie arbeiten - mit Ausnahme der statischen Amortisationsrechnung - auf der Basis von Erfolgsgrößen. Alle statischen Verfahren vernachlässigen die unterschiedliche Wertigkeit von Geldströmen im Zeitablauf.
Dynamische Verfahren beziehen stets den gesamten Nutzungszeitraum mit den individuellen Perioden in die Berechnung ein. Sie basieren grundsätzlich auf Zahlungsgrößen und berücksichtigen den zeitlich unterschiedlichen Anfall durch Ab- bzw. Aufzinsungen im Sinne einer Zeitpräferenz.
Die Kapitalwertmethode zinst die jährlichen Zahlungsüberschüsse im Laufe der Nutzung der Investition auf den Entscheidungszeitpunkt bzw. auf den Investitionszeitpunkt ab. Die Summe der Barwerte abzüglich der Investitionsauszahlungen ergibt den Kapitalwert. Ist der Kapitalwert positiv, so lohnt sich die Investition; denn über die Mindestverzinsung ausstehender Kapitaleinsätze zum Kalkulationszinssatz hinaus wird noch ein barwertiger Überschuss in Höhe des Kapitalwertes erzielt. Im Investitionsvergleich schneidet diejenige Investition mit dem höchsten Kapitalwert am Besten ab; allerdings ist hierbei die Problematik unterschiedlicher Investitionsbeträge und unterschiedlicher Nutzungsdauern zu beachten.
Die Annuitätenmethode transformiert den Kapitalwert in gleich hohe jährliche Raten (Annuitäten) über den Zeitraum der Investitionsnutzung. Eine positive Annuität führt - wie ein positiver Kapitalwert - zu einer günstigen Einschätzung der Investition. Aufgrund unterschiedlicher Nutzungsdauern kann im Investitionsvergleich jedoch die Vorteilhaftigkeit gegenüber der Kapitalwertmethode wechseln.
[bue] Die dynamische Amortisationsrechnung[/blue] ermittelt ausgehend von der Investitionsauszahlung den Zeitraum, in dem dieser Betrag durch die laufenden Zahlungsüberschüsse wieder erwirtschaftet wird; dabei werden zukünftige Zahlungen mithilfe der Finanzmathematik zum Kalkulationszinssatz auf den Investitionszeitpunkt abgezinst. Eine kurze dynamische Amortisationszeit wird dabei als geringes Investitionsrisiko interpretiert.
Die interne Zinsfußmethode ermittelt denjenigen Zinssatz einer Investition, für den der Kapitalwert gerade null wird. Liegt dieser Zinssatz über den dem Kalkulationszinsfuß im Sinne der erwarteten Mindestverzinsung, ist die Investition vorteilhaft. Im Investitionsvergleich kann auch die Zinsfußmethode zu anderen Handlungsempfehlungen führen als die Kapitalwertmethode. Problematisch an dieser Methode ist die Wiederanlageprämisse, nach der zurückfließende Mittel zum ermittelten internen Zinsfuß wieder zu investieren sind; Kapitalwert- und Annuitätenmethode nehmen hingegen eine Wiederanlage zum Kalkulationszinssatz an, was bei sinnvoller Festlegung in Anlehnung an die Kapitalmarktbedingungen wenig problematisch erscheint. Wird diese Wiederanlageprämisse auch der internen Zinsfußmethode zu Grunde gelegt, heißt sie modifiziert interne Zinsfußmethode.
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 13:28 Mi 15.10.2008 | Autor: | Josef |
Hallo Herby,
die statischen Investitionsrechenverfahren berücksichtigen - im Gegensatz zu den dynamischen Verfahren - nicht den zeitlichen Anfall von Zahlungen während der Nutzungsdauer von Investitionsprojekten.
Der Vorteil der statischen Rentabilitätsvergleichsmethode im Vergleich zur Gewinnvergleichsrechnung beruht darin, dass durch sie der durchschnittliche Gewinn je Zeiteinheit auf das durchschnittlich gebundene Kapital bezogen wird. Hierdurch können Investitionsprojekte mit divergierendem Kapitaleinsatz besser miteinander verglichen werden.
Die Amortisationsrechnung ermittelt den Zeitraum, innerhalb dessen die durch eine Investition erfolgte Kapitalbindung durch entsprechende Rückflüsse vollständig freigesetzt ist.
Das Vorteilhaftigkeitskriterim der Internen Zinsfußmethode: eine Investition ist dann vorteilhaft, wenn der ermittelte Interne Zinssatz über dem Kapitalmarktsatz liegt.
Das Vorteilhaftigkeitskriterium lautet bei der Kapitalwertmethode: eine Investition ist dann vorteilhaft, wenn bei einem gegebenen Kalkulationszins ihr Kapitalwert nicht negativ ist.
Der Kalkulationszins hat bei den finanzmathematischen Verfahren die Zeitausgleichsfunktion.
Viele Grüße
Josef
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