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Hallo,
Ich habe Probleme mit der Effektivverzinsung.
Es geht um die Effektivverzinsung von Anleihen.
Was gibt die mittlere Laufzeit und wie berechnet man diese?
Außerdem würde ich gerne wissen ob folgende Aussagen richtig oder falsch sind.
1) Die mittlere Laufzeit gibt die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer an. Bei der Ermittlung spielen tilgungsfreie Jahre keine Rolle.
=> Keine Ahnung (siehe oben;))
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2) Der Effektivzinssatz eines Kredites, der in sieben gleichen Jahresbeträgen getilgt wird, kann mit dem Effektivzinssatz eines Kredits vergliechen werden, der nach 2 tilgungsfreien Jahren in 3 gleichen Jahresbeiträgen getilgt wird
=> falsch?, da die Anzahl der Jahre nich gleich ist?
3) Zwei Anleihen, bei denen der Effektivzins bekannt ist, können ohne Probleme bzgl. ihrer Rentabilität miteinander verglichen werden
=> Ich würde sagen falsch.
5) Sofern bei einer Kreditvergabe der Rückzahlungskurs größer als der Emissionskurs ist, heißt das, dass der Nominalzins größer als der Effektivzins ist.
=> falsch?
Bitte helft mir mal, wie ihr seht, habe ich echt keine Ahnung.
Gruß
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:07 Mo 04.02.2013 | Autor: | Josef |
Hallo Janausbayern,
> 2) Der Effektivzinssatz eines Kredites, der in sieben
> gleichen Jahresbeträgen getilgt wird, kann mit dem
> Effektivzinssatz eines Kredits vergliechen werden, der nach
> 2 tilgungsfreien Jahren in 3 gleichen Jahresbeiträgen
> getilgt wird
>
> => falsch?, da die Anzahl der Jahre nich gleich ist?
Ein Vergleich ist jedoch insofern möglich, wenn die Restschuld (hier im Beispiel nach 5 Jahren) nach Ablauf eines gemeinsamen Zeitpunktes oder einer gemeinsamen Zinsbindung ermittelt wird.
>
> 3) Zwei Anleihen, bei denen der Effektivzins bekannt ist,
> können ohne Probleme bzgl. ihrer Rentabilität miteinander
> verglichen werden
>
> => Ich würde sagen falsch.
>
In Anlehnung mit dieser Aufgabe:
"Welche dieser Anleihen mit jährlich nachschüssigen Zinszahlungen und Rückzahlung des Nennwertes am Ende bringt die höchste Rendite?
A: Restlaufzeit 5 Jahre, Nominalzinssatz 6,5 %, Kurs 99 %
B: Restlaufzeit 6 Jahre; Nominalzinssatz 6,25 %, Kurs 97,6 %
C: Restlaufzeit 7 Jahre; Nominalzinssatz 6 %, Kurs 96,2 %"
Antwort B = 6,7496 %
bejahe ich die Frage.
Denn B hat die größte Rendite.
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:24 Mo 04.02.2013 | Autor: | Josef |
Hallo Janausbayern,
> Was gibt die mittlere Laufzeit und wie berechnet man
> diese?
>
> 1) Die mittlere Laufzeit gibt die durchschnittliche
> Kapitalbindungsdauer an. Bei der Ermittlung spielen
> tilgungsfreie Jahre keine Rolle.
>
Bei Zerobonds stimmt Duration D mit der (Rest-)Laufzeit überein, da während dieses Zeitraums keine Rückzahlungen an den Investor erfolgen.
Viele Grüße
Josef
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Hallo Josef,
danke für deine Hilfe.
Aber zur mittleren Laufzeit nochmal:
Du bist dir sicher, das die Aussage 1 richtig ist, oder?
Verstehe leider noch nicht warum die keine Rolle spielen..
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(Antwort) fertig | Datum: | 03:57 Di 05.02.2013 | Autor: | Josef |
Hallo Janausbayern,
"Für eine Rente mit n Zahlungen verteilt auf n Zinszeiträumen ist die Angabe einer mittleren Laufzeit,die die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer bemißt, von besonderer Bedeutung. Als mittlere Dauer z legt man den Zeitpunkt fest, an dem alle Zahlungen der Rente (= n+r) auf einmal erfolgen sollen."
Quelle: Finanzmathematik; Intensivkurs, 10. Auflage, Ihrig-Pflaumer; Oldenboug, Seite 71
"Der mittlere Zahlungstermin ist jener Zeitpunkt, bezüglich dessen die Summe aller Zahlungen dem Barwert des Zahlungsstroms äquivalent ist."
Quelle:
Finanzmathematik; Grundlagen - Prinzipien - Beispiele; Tobias Martin; Fachbuchverlag Leipzig; Mathematik-Studienhilfe; ISBN 3-446-22285-5; Seite 70
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:16 Mo 04.02.2013 | Autor: | Josef |
Hallo Janausbayern,
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> 5) Sofern bei einer Kreditvergabe der Rückzahlungskurs
> größer als der Emissionskurs ist, heißt das, dass der
> Nominalzins größer als der Effektivzins ist.
>
=> falsch?
Steigen die Zinsen am Markt, d.h. die Realzinssätze, so wird der Realwert des Zahlungsstroms geringer und der Kurs fällt.
Kauft ein Anleger ein Wertpapier mit einem festen Nominalzinssatz und steigen die Marktzinsen, so würde der Anleger am Markt im Laufe der Zeit höhere Zinsen erzielen können als mit dem bereits gekauften Papier.
Daher fällt der Kurs seines Wertpapiers.
Fallen die Zinsen, erhöht sich der Realwert des Zahlungsstroms und der Kurs steigt.
Der Realzinssatz i' kann auch als Effektivzinssatz bezeichnet werden.
Der Nominalzinssatz i bleibt für die Laufzeit des Papiers konstant, der Realzinssatz i' kann inzwischen höher und niedriger als zu Beginn der Laufzeit sein.
Meist erfolgt die Rücknahme zum Nennwert (zu pari, d.h. [mm] C_n [/mm] = 100 %). Nicht selten wird jedoch - etwa als Kaufanreiz - ein renditeerhöhender Rückzahlungskurs über 100 % (z.B. [mm] C_n [/mm] = 102,6 %) gewährt.
Viele Grüße
Josef
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