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(Frage) überfällig | Datum: | 14:03 Mo 18.05.2009 | Autor: | Dinker |
Guten Nachmittag
Unterstellt eiegtnlich der Existentialismus allem was passiert einen Sinn?
"Sie verhalten sich nicht zur Gegenwart, sondern zur Erinnerung. Das ist es. Sie meinen die Zukunft schon zu kennen durch ihre Erfahrungen. Drum wird es jedes Mal dieselbe Geschichte."
Kann man diese Aussage einer ebstimmten Philosophie zuordnen?
Ich kann tun und lassen, was ich will. Ich kann kommen und gehen, immer hat er verständnis. "
Ist das Existentialismus?
Danke
gruss Dinker
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:50 Do 21.05.2009 | Autor: | Josef |
Hallo Dinker,
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> Unterstellt eiegtnlich der Existentialismus allem was
> passiert einen Sinn?
>
Über die Autoren hinaus, bei denen man eine direkte Verbindung zur Existenzphilosophie vermuten kann, waren Fragen aufgrund der Zeitsituation nahe liegend und Ausdruck der allgemeinen Bewusstseinslage (beispielsweise bei den Schweizern Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch).
Der Existenzialismus behauptet die Beziehungs- und Bindungslosigkeit der Existenz. Der Mensch ist ins Nichts geworfen. Er kommt in diese Welt nicht aus eigenem Willen, ist als nicht für Sein verantwortlich. Er findet eine Welt vor, die zwar Naturgesetze, aber nicht menschliche Gesetze von allgemeiner Verbindlichkeit und Gültigkeit hat. Er ist daher frei in seinen Entschlüssen sowohl angesichts vorhandener Verhaltensregeln wie auch in der Wahl der Regeln, die er sich selbst setzt. Er entwirft sich zu dem, was er selbst werden will. Der Entwurf steht jedem frei. Wer aber gewählt hat, für den beginnt die Verbindlichkeit vor sich selbst. Der Mensch ist verurteilt, frei zu sein. Verurteilt, weil er sich nicht selbst erschaffen hat, anderweit aber dennoch frei, da er, einmal in die Welt geworfen, für alles verantwortlich ist, was er tut (Jean Paul Sartre).
Weil das Ich nicht von einer Idee, einer Wesenhaftigkeit außerhalb der individuellen Existenz gelenkt wird, erscheint das Dasein als absurd (widersinnig, sinnlos). Es könnte, sagt Heidegger, an der Stelle des Seins auch nichts sein. Angesichts dessen erfährt der Mensch, schon bevor er sich denkend zurechtzufinden sucht, stimmungsmäßig und triebhaft als Befindlichkeit des Daseins Angst, Langeweile, Ekel. Diese Empfindungen sind nicht auf ein Einzelnes gerichtet, sonder sind Grundbefindlichkeiten, unentrinnbar durch die Existenz gegeben.
Der Mensch ist mit den Worten des Existenzialismus ins Nichts geworfen, lebt in einer absurden Welt, die er mit Energie und Ausdauer, aber ohne jeglichen Erfolg für sich selbst zu ordnen versucht.
Gregor Samsa in der Erzählung Die Verwandlung erwacht eines Tages und sieht sich in einen riesigen Käfer verwandelt, ein absurdes Schicksal, mit dem er sich auseinander setzt, dem er aber, wie K. dem seinen, ausgeliefert bleibt, bis es seinen Tod herbeiführt. Solche unbegreiflichen Befindlichkeiten entsprechen dem realen Erfahrungsbereich der Menschen von 1945.
Quelle: Fischer Kolleg, Abiturwissen - Deutsch
Viele Grüße
Josef
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(Frage) beantwortet | Datum: | 12:40 Mo 25.05.2009 | Autor: | Dinker |
Guten Mittag
Ich denke mal, dass es diese Aussage auf den Punkt bringt:
"Der Existenzialismus behauptet die Beziehungs- und Bindungslosigkeit der Existenz. Der Mensch ist ins Nichts geworfen. Er kommt in diese Welt nicht aus eigenem Willen, ist als nicht für Sein verantwortlich. Er findet eine Welt vor, die zwar Naturgesetze, aber nicht menschliche Gesetze von allgemeiner Verbindlichkeit und Gültigkeit hat. Er ist daher frei in seinen Entschlüssen sowohl angesichts vorhandener Verhaltensregeln wie auch in der Wahl der Regeln, die er sich selbst setzt. Er entwirft sich zu dem, was er selbst werden will. Der Entwurf steht jedem frei. Wer aber gewählt hat, für den beginnt die Verbindlichkeit vor sich selbst."
- Beziehungs- und Bindungslosigkeit, heisst das nun, dass wir auf niemanden Rücksicht nehmen müssen und so handeln dürfen/müssen wie wir es für richtig halten?
- Wer aber gewählt hat, für den beginnt die Verbindlichkeit vor sich selbst.
Was ist damit gemeint?
Danke
Gruss Dinker
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(Antwort) fertig | Datum: | 12:03 Sa 30.05.2009 | Autor: | M.Rex |
> Guten Mittag
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> Ich denke mal, dass es diese Aussage auf den Punkt bringt:
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> "Der Existenzialismus behauptet die Beziehungs- und
> Bindungslosigkeit der Existenz. Der Mensch ist ins Nichts
> geworfen. Er kommt in diese Welt nicht aus eigenem Willen,
> ist als nicht für Sein verantwortlich. Er findet eine Welt
> vor, die zwar Naturgesetze, aber nicht menschliche Gesetze
> von allgemeiner Verbindlichkeit und Gültigkeit hat. Er ist
> daher frei in seinen Entschlüssen sowohl angesichts
> vorhandener Verhaltensregeln wie auch in der Wahl der
> Regeln, die er sich selbst setzt. Er entwirft sich zu dem,
> was er selbst werden will. Der Entwurf steht jedem frei.
> Wer aber gewählt hat, für den beginnt die Verbindlichkeit
> vor sich selbst."
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> - Beziehungs- und Bindungslosigkeit, heisst das nun, dass
> wir auf niemanden Rücksicht nehmen müssen und so handeln
> dürfen/müssen wie wir es für richtig halten?
Nein, ich verstehe das so, dass die Existenz an nichts gekoppelt ist, man also keine Einflüsse auf die Existenz hat.
>
> - Wer aber gewählt hat, für den beginnt die Verbindlichkeit
> vor sich selbst.
> Was ist damit gemeint?
Das verstehe ich so, dass man sobald man einen "Weg eingeschlagen hat", für die Konsequenzen dann selber verantwortlich ist.
Bsp.: Du schlägst einen sehr gläubigen Weg ein. Dann hast du natürlich bestimmte Werte/ eine bestimmte Moralvorstellung angenommen. Für die Konsequenzen daraus musst du dann aber klarkommen.
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> Danke
> Gruss Dinker
>
>
>
Marius
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:20 Do 18.06.2009 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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