Diverse allgemeine Fragen < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 11:31 So 19.06.2005 | Autor: | roniX |
Hi
Ich bins wieder mal. Ich hätte ein paar allgemeine Fragen zur Chemie, die während der Repetition von Chemie aufgetaucht sind. Ich wäre sehr dankbar wenn sich jemand die Zeit nimmt und sich mit diesen Fragen auseinandersetzt.
1. Wenn ich zum Beispiel anhand von N (Stickstoff) die atomare/atomische? Bindung beschreiben will, komme ich auf folgende Lösung:
- atomisches Gitter bestehend aus N-Atomrümpfen
- Isolatoren -> el. / therm. Nicht Leitfähig
???
2. Anhand von Na und N die ionische Bindung beschreiben:
- ionisches Gitter bestehend aus Na- und N-Atomrümpfe?
- gelöstes Ionengitter -> bewegliche Ionen -> leiten den elektrischen Strom
???
3. Sulfat-Ion ist ja eine Atombindung. Wie verhält sich ein solches Ion gegenüber Wasser? Werden die Ionen wie bei der Ionenbindung herausgelöst (hydratisiert)?
4. 5,0 g Natrium und 10,0 g Schwefel werden zur Reaktion gebracht. <- Das ist ja eine unvollständige Reaktion bei der Schwefel im Überschuss ist. Der Schwefel ist aber nur im Überschuss, weil man mit den Anzahl mol von Natrium rechnet. Was wäre wenn ich mit den Anzahl mol von Schwefel rechne?
5. Woher weiss ich, dass K (Kalium) mit Wasser zu 2OH- + 2K+ + H2 reagieren? Es entsteht ja eine basische Lösung aus Metall (Kalium). Wie würde es aber aussehen, wenn z.B. Ca (Calcium) mit Wasser reagiert?
6. Heterogene / Homogene Gemische können physikalisch und chemisch in Elemente getrennt werden. Verbindungen aber nur chemisch?
Vielen Dank und Gruss
roniX
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Hi, roniX,
> 1. Wenn ich zum Beispiel anhand von N (Stickstoff) die
> atomare/atomische? Bindung beschreiben will, komme ich auf
> folgende Lösung:
>
> - atomisches Gitter bestehend aus N-Atomrümpfen
Wie bitte? Stickstoff ist ein GAS, kein METALL, besteht daher nicht aus einem Gitter, sondern aus voneinander isoliert zu betrachtenden Molekülen der Formel [mm] N_{2}. [/mm] Diese werden - wegen der Anzahl der Valenzelektronen der N-Atome (5 Stück) durch Dreifachbindung zusammengehalten (Oktettregel).
>
> - Isolatoren -> el. / therm. Nicht Leitfähig
>
Redest Du jetzt von flüssigem bzw. festem Stickstoff, also bei sehr, sehr niedrigen Temperaturen? Ich halte die Aussage in Bezug auf Stickstoff dennoch nicht für sehr sinnvoll. Nochmals wir reden von Stickstoff; dieses Gas ist Hauptbestandteil (80%) unserer Luft!
>
> 2. Anhand von Na und N die ionische Bindung beschreiben:
>
> - ionisches Gitter bestehend aus Na- und N-Atomrümpfe?
Von "Rümpfen" kann man immer nur reden, wenn Atome Valenzelektronen abgeben. Dies tun vor allem die Metalle; hier also Natrium. Demnach sind im vorliegenden Ionengitter schon mal [mm] Na^{+}-Ionen [/mm] (Kationen) vorhanden.
Stickstoffatome geben hingegen keine Elektronen ab, sondern nehmen solche auf. Wegen der Oktettregel haben die entstehenden Nitrid-Ionen (Anionen) dreifach negative Ladung: [mm] N^{3-}. [/mm] Die Formel des gesamten Salzes (Natriumnitrid) ist dann: [mm] Na_{3}N
[/mm]
> - gelöstes Ionengitter -> bewegliche Ionen -> leiten den
> elektrischen Strom
Was meinst Du mit "gelöstes Ionengitter"? Willst Du das Salz in Wasser lösen? Dabei wird dann aber Ammoniak entstehen, kein "gelöstes" Natriumnitrid! Oder willst Du's schmelzen? Da must Du vermutlich sehr, sehr vorsichtig sein: Könnte sein, dass was explodiert.
Rein theoretisch hast Du aber Recht, dass ein geschmolzenes Salz den el-Strom leitet.
Nur grade bei diesem Beispiel, ...
>
> 3. Sulfat-Ion ist ja eine Atombindung.
Ein Ion "ist" keine Bindung! Allenfalls könnte man sagen, dass der Zusammenhalt der Atome in diesem Ion durch Atombindungen bewirkt wird!
> Wie verhält sich ein
> solches Ion gegenüber Wasser? Werden die Ionen wie bei der
> Ionenbindung herausgelöst (hydratisiert)?
Das Sulfation [mm] (SO_{4}^{2-}) [/mm] verhält sich so wie andere, einfachere Ionen (z.B. [mm] Cl^{-}) [/mm] auch: Es wird ALS GANZES aus dem Ionengitter "herausgelöst" und von Wassermolekülen umgeben, also "hydratisiert": [mm] (SO_{4}^{2-})_{aq} [/mm]
>
> 4. 5,0 g Natrium und 10,0 g Schwefel werden zur Reaktion
> gebracht. <- Das ist ja eine unvollständige Reaktion bei
> der Schwefel im Überschuss ist. Der Schwefel ist aber nur
> im Überschuss, weil man mit den Anzahl mol von Natrium
> rechnet. Was wäre wenn ich mit den Anzahl mol von Schwefel
> rechne?
Geht nicht: Dann hast Du zu wenig Natrium.
Du brauchst ja - wegen der Reaktionsgleichung (2 Na + S [mm] \to Na_{2}S)
[/mm]
doppelt so viele Natriumatome wie Schwefelatome.
Statt der Atomzahlen rechne ich mal mit mol:
5g Natrium sind etwa 0,2174 mol.
10g Schwefel sind 0,3125 mol.
Würdest Du die ganzen 10g Schwefel umsetzen wollen, bräuchtest Du 2x0,3125 mol = 0,625 mol Natrium, also knapp das Dreifache dessen, was Du zur Verfügung hast!
>
> 5. Woher weiss ich, dass K (Kalium) mit Wasser zu 2OH- +
> 2K+ + H2 reagieren? Es entsteht ja eine basische Lösung aus
> Metall (Kalium). Wie würde es aber aussehen, wenn z.B. Ca
> (Calcium) mit Wasser reagiert?
Analog!
Die Faustregel lautet: Sehr unedle Metalle (Alkali- und Erdalkalimetalle) reagieren mit Wasser unter Bildung von Wasserstoff und dem entsprechenden Hydroxid.
>
> 6. Heterogene / Homogene Gemische können physikalisch und
> chemisch in Elemente getrennt werden. Verbindungen aber nur
> chemisch?
>
Also, da würd' ich mich nochmal genauer erkundigen!
Es gibt Substanzen (z.B. HgO), die man durch Erhitzen zerlegen kann.
Ist das Erhitzen nun eine "chemische" Trennmethode"? Ich hab's bisher für physikalisch gehalten, kann mich aber täuschen!
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(Frage) beantwortet | Datum: | 17:03 So 19.06.2005 | Autor: | roniX |
Ich bins nochmal ;)
Danke für die Antworten.
Ich hätte noch 3 weitere Fragen:
1. Wie bestimmt man ein Molekül, ob es polar oder unpolar ist?
2. Bei Al(NO3)3 herrscht laut meinem Lehrer eine Ion-Ion Wechselwirkung. Könnte es aber nicht eine Ion-Dipol Wechselwirkung sein? Wenn nein, bitte um ein Beispiel einer Ion-Dipol Wechselwirkung.
3. Alkane können als Brennstoffe verwendet werden. Wie siehts bei den Alkenen bzw. Alkinen aus?
Gruss
roniX
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Hi, roniX,
> Ich hätte noch 3 weitere Fragen:
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> 1. Wie bestimmt man ein Molekül, ob es polar oder unpolar
> ist?
Da musst Du zweierlei beachten:
(1) Die Polarisierung der Bindungen, und
(2) Die Molekülgeometrie.
Zu (1) Bindungen sind polarisiert, wenn Atome unterschiedlicher Elektronegativität miteinander verbunden sind.
Zu (2) Auch wenn polarisierte Bindungen vorliegen, kann das Molekül nicht-dipolar sein, nämlich dann, wenn auf Grund der Molkeülgeometrie die Partialladungsschwerpunkte [mm] (\delta [/mm] + und [mm] \delta [/mm] -) zusammenfallen.
Typisches Beispiel: [mm] CO_{2}.
[/mm]
>
> 2. Bei Al(NO3)3 herrscht laut meinem Lehrer eine Ion-Ion
> Wechselwirkung. Könnte es aber nicht eine Ion-Dipol
> Wechselwirkung sein? Wenn nein, bitte um ein Beispiel einer
> Ion-Dipol Wechselwirkung.
Aluminiumnitrat ist ein Salz, d.h. es besteht eindeutig aus Ionen: Wo soll also hier eine Ion-Dipol-Wechselwirkung herkommen?
Typisches Beispiel einer Ion-Dipolwechselwirkung ist das Auflösen eines Salzes in Wasser, wo die Ionen des Salzes sich mit einer Hydrathülle umgeben: In hydratisierten Ionen sind Ion-Dipol-Wechselwirkungen vorhanden.
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> 3. Alkane können als Brennstoffe verwendet werden. Wie
> siehts bei den Alkenen bzw. Alkinen aus?
Auch! Aber das wäre unwirtschaftlich: Alkene und Alkine sowie deren Derivate sind viel zu wertvoll, um sie nur zu verbrennen (höchstens noch in Schweißbrennern: Acetylen!): Sie sind Ausgangsstoffe vieler chemischer Produkte, unter anderem der Kunststoffe!
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