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Cicero - De finibus bonorum et: Epikurs Lehre/Ciceros Kritik
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 16:16 Sa 01.03.2008
Autor: Bastian90

Aufgabe
Inwiefern kritisiert Cicero das Epikureertum in seinem Werk De finibus malorum et bonorum?
Erläutere auch die Lehre Epikurs!


Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.

Hallo, dies ist mein 1. Post :),


zur Lehre Epikurs ist doch die Lehre vom Atom und Lust bzw. Schmerz zu beachten.

Ciceros Kritikpunkte daran sind doch, dass Epikur einmal nur die Atomlehre Demokrits kopiert und seine einzige Veränderung (Zufälligkeit der Bewegung der Atome) unsinnig sei, da ja alles nur gerade nach unten falle.
Zu Lust und Unlust: Jedes Wesen strebt danach, weil niemand Schmerz erleiden möchte.

Oder ist noch etwas fehlend?
(wir haben lediglich das 1. Buch gelesen)

        
Bezug
Cicero - De finibus bonorum et: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 16:48 Sa 01.03.2008
Autor: Josef

Hallo Bastian,


>  Erläutere auch die Lehre Epikurs!

>
> zur Lehre Epikurs ist doch die Lehre vom Atom und Lust bzw.
> Schmerz zu beachten.
>  

[ok]

Hauptidee der Philosophie Epikurs ist ein Eudämonismus, der auf ein glückliches Leben durch Lustempfindung (Siehe auch Hedonismus) und Schmerzvermeidung abzielt; Schmerzlosigkeit und höchste Lustempfindung sind dabei synonym. Der Einzelne ist für sein individuelles Glück selbst verantwortlich. Erkenntnistheoretisch bewegte sich Epikur in unmittelbarer Nähe des Atomismus von Demokrit mit seiner Emanationstheorie: Erkenntnis ist nur über die Wahrnehmung der Dinge und ihres „Ausflusses” (Emanation) möglich; dabei sichert die Beobachtung gleicher Sinneseindrücke ein Bild der Wirklichkeit. Alles nicht Beobachtbare kann nur dann als wahr gelten, wenn es mit der Wahrnehmung in Einklang zu bringen ist. Da auch die (sterbliche) Seele und die Götter aus Atomen bestehen, braucht man Letztere nicht zu verehren – ein zentrales Moment der epikureischen Naturphilosophie.

Epikur betrachtete das Universum als unendlich und ewig und als lediglich aus Körpern und Raum bestehend. Die Körper sind entweder Verbindungen oder Atome, unteilbare, unveränderliche Elemente, aus denen sich die Verbindungen zusammensetzen. Die Welt, wie sie sich dem menschlichen Auge darbietet, ist aus Wirbelströmen, Zusammenstößen und Anhäufungen dieser Atome hervorgegangen, wobei die Atome, einzeln betrachtet, bloß Form, Größe und Gewicht besitzen. In der Biologie nahm Epikur die moderne Lehre von der natürlichen Auslese vorweg. Er nahm an, dass die natürlichen Kräfte verschiedene Arten von Organismen hervorbringen und dass nur diejenigen Arten überleben, die sich selbst erhalten und vermehren können.

Die epikureische Psychologie ist eindeutig materialistisch. Die Seele besteht aus feinsten Teilchen, die im ganzen Körper verteilt sind. Die Auflösung des Körpers nach dem Tod führt somit nach Epikur auch zur Auflösung der Seele, da sie vom Körper getrennt nicht existieren kann, was wiederum ein Leben nach dem Tode unmöglich macht. Da nun Tod völliges Auslöschen bedeutet, hat er sowohl für die Lebenden wie auch für die Toten keine Bedeutung mehr, denn „wenn wir da sind, gibt es keinen Tod und wenn der Tod da ist, gibt es uns nicht”.

Er wies darauf hin, dass sogar die Atome frei seien und sich bei Gelegenheit spontan in Bewegung setzten.

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Viele Grüße
Josef


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